
Beihilfeversicherung für Beamte: So funktioniert Ihr Gesundheitsschutz richtig
Funktionsweise, Leistungen und optimale Absicherung als Beamter finden

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09.10.2025
Allgemein, Beamte, Krankenversicherung, pkv
Grundlagen der Beihilfe für Bemate verstehen
Die Beihilfeversicherung bildet das Fundament der Gesundheitsvorsorge für deutsche Beamte. Anders als Angestellte in der freien Wirtschaft erhalten Beamte keine Arbeitgeberzuschüsse zur Krankenversicherung. Stattdessen übernimmt der Dienstherr einen Teil ihrer Krankheitskosten direkt durch die sogenannte Beihilfe. Diese staatliche Fürsorgeleistung deckt je nach Familienstand zwischen 50 % und 80 % der anfallenden Gesundheitskosten ab. Für die verbleibenden Kosten benötigen Sie eine private Beihilfeergänzungsversicherung.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie das Beihilfesystem funktioniert, welche Leistungen abgedeckt sind und wie Sie die passende Versicherung finden.
In diesem Artikel lernen Sie:
Das Wichtigste in Kürze
Beihilfe deckt 50-80 % der Krankheitskosten: Aktive Beamte erhalten 50 %, Ehepartner 70 % und Kinder 80 % Kostenerstattung vom Dienstherr.
Ergänzungsversicherung ist Pflicht: Seit 2009 müssen Beamte die Restkosten über eine private Krankenversicherung absichern.
Deutlich günstiger als Vollversicherung: Beihilfeergänzungstarife kosten nur 200-300 € monatlich statt 400-600 € für eine komplette PKV.
Bundeslandspezifische Regelungen: Jedes Bundesland hat eigene Beihilfeverordnungen mit unterschiedlichen Leistungen und Sätzen.
Alternative pauschale Beihilfe: Neun Bundesländer bieten einen Zuschuss zur GKV an, die Entscheidung ist aber unwiderruflich.
Ich bin Albert Sibert, unabhängiger Finanzberater und Versicherungsexperte für Studenten, Beamte und Lehrer. Ich helfe seit Jahren dabei, komplexe Versicherungsthemen verständlich zu machen, damit Sie gute Entscheidungen treffen können. Auch bei PKV oder BU.
Disclaimer: Dieser Beitrag dient der allgemeinen Information und ersetzt keine fachliche Beratung. Die Informationen können sich regelmäßig ändern. Trotz sorgfältiger Recherche und Fachkenntnis übernehme ich keine Gewähr oder Haftung für Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit.
Wie funktioniert die Beihilfe für Beamte?
Das deutsche Beihilfesystem basiert auf der verfassungsrechtlich verankerten Fürsorgepflicht des Staates gegenüber seinen Beamten. Der Dienstherr übernimmt einen festgelegten Prozentsatz Ihrer Krankheitskosten direkt. Diese Teilkostendeckung funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Sie reichen Ihre Arztrechnungen bei der Beihilfestelle ein und erhalten den entsprechenden Anteil erstattet.
Die rechtliche Grundlage bildet die Bundesbeihilfeverordnung (BBhV) für Bundesbeamte. Jedes Bundesland hat zusätzlich eigene Beihilfeverordnungen erlassen. Diese orientieren sich zwar an der BBhV, weichen aber in Details ab. Das führt zu einem komplexen System mit regionalen Unterschieden.
Der Abrechnungsprozess
Sie bezahlen Ihre Arztrechnung zunächst selbst. Anschließend reichen Sie die Originalbelege bei Ihrer Beihilfestelle ein. Diese prüft die Unterlagen und erstattet Ihnen den beihilfefähigen Anteil. Die Bearbeitung dauert je nach Behörde zwischen zwei und sechs Wochen. Den verbleibenden Restbetrag reichen Sie bei Ihrer privaten Beihilfeergänzungsversicherung ein.
Wichtig zu wissen: Der Rechtsanspruch auf Beihilfe kann nicht abgetreten, verpfändet oder gepfändet werden. Das sichert Ihnen einen stabilen Zuschuss zu Ihren Gesundheitskosten, unabhängig von Ihrer wirtschaftlichen Situation.
(Quelle: bmi.bund.de)
Wer braucht eine Beihilfeversicherung?
Eine Beihilfeversicherung benötigen alle beihilfeberechtigten Personen zur Abdeckung der Restkosten. Der Kreis der Berechtigten umfasst:
Beamte auf Lebenszeit, Probe und Widerruf
Richter und Staatsanwälte
Pensionäre und Versorgungsempfänger
Berücksichtigungsfähige Angehörige
Angehörige und Einkommensgrenzen
Ihre Familienangehörigen können ebenfalls beihilfeberechtigt sein. Ehepartner und eingetragene Lebenspartner erhalten Beihilfe, wenn ihr Jahreseinkommen unter 18.000 € liegt. In Hessen, dem Saarland und Bremen gibt es Ausnahmen von dieser Einkommensgrenze. Kinder sind bis zum 25. Lebensjahr berücksichtigungsfähig, sofern sie sich in Ausbildung befinden und kein eigenes Einkommen über der Grenze haben.
Für Beamtenanwärter und Referendare gilt seit 2019 eine besondere Regelung: Die sogenannte Öffnungsaktion garantiert Ihnen die Aufnahme in die private Krankenversicherung, auch bei bestehenden Vorerkrankungen. Eine Gesundheitsprüfung findet zwar statt, jedoch darf der Versicherer den Antrag nicht ablehnen und höchstens einen Risikozuschlag von 30 % erheben. Voraussetzung ist, dass Sie den Antrag innerhalb von sechs Monaten nach Ihrer Verbeamtung stellen.
Welche Leistungen deckt eine Beihilfeversicherung für Beamte ab?
Die Beihilfeversicherung ergänzt die staatliche Beihilfe und deckt grundsätzlich alle medizinisch notwendigen Behandlungen ab. Der Leistungsumfang orientiert sich an den Vorgaben der Beihilfeverordnungen.
Erstattungsfähige Leistungen
Die Beihilfe übernimmt anteilig Kosten für:
Ärztliche und zahnärztliche Behandlungen
Verschreibungspflichtige Arzneimittel
Heilmittel wie Physiotherapie und Ergotherapie
Hilfsmittel wie Brillen und Hörgeräte
Stationäre Krankenhausbehandlungen
Zahnersatz und Kieferorthopädie
Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen
Besonders vorteilhaft: Im Krankenhaus haben Sie Anspruch auf Chefarztbehandlung und Einzelzimmerunterbringung. Diese Leistungen sind in der gesetzlichen Krankenversicherung nicht enthalten.
Ausschlüsse und Einschränkungen
Nicht alle medizinischen Leistungen werden von der Beihilfe übernommen. Die Bundesbeihilfeverordnung listet in speziellen Anlagen ausgeschlossene Behandlungen auf. Dazu gehören etwa bestimmte alternative Heilmethoden oder rein kosmetische Eingriffe. In einigen Bundesländern gibt es zudem eine Kostendämpfungspauschale zwischen 25 € und 500 € pro Jahr, die Sie selbst tragen müssen.
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Was sind die Unterschiede der Beihilfeversicherung für Beamte zur privaten Krankenversicherung?
Die Beihilfeversicherung unterscheidet sich fundamental von einer herkömmlichen privaten Krankenversicherung. Der wichtigste Unterschied liegt im Versicherungsumfang und der Beitragshöhe.
Kostenvergleich und Leistungsumfang
Aspekt | Beihilfeversicherung | PKV-Vollversicherung |
Versicherungsumfang | Nur Restkosten (30-50 %) | Komplette Kosten (100 %) |
Monatsbeitrag (30 Jahre) | 200-350 € | 500-800 € |
Beihilfeabhängigkeit | Ja, Leistungen gekoppelt | Nein, unabhängig |
Flexibilität | Anpassung an Beihilfesatz | Feste Leistungen |
Alterungsrückstellungen | Geringer | Höher |
Die Beihilfeversicherung ist deutlich günstiger, da sie nur einen Teil der Kosten abdecken muss. Allerdings sind Sie bei den Leistungen an die Vorgaben der Beihilfeverordnung gebunden. Erkennt die Beihilfe eine Behandlung nicht an, zahlt auch Ihre Versicherung nicht.
Vor- und Nachteile im Überblick
Die Kombination aus Beihilfe und Ergänzungsversicherung bietet Ihnen erhebliche Kostenvorteile. Sie zahlen nur etwa die Hälfte der Beiträge einer Vollversicherung. Gleichzeitig profitieren Sie von PKV-Leistungen wie freier Arztwahl und bevorzugter Behandlung.
Der Nachteil: Sie sind von zwei Systemen abhängig. Änderungen in der Beihilfeverordnung wirken sich direkt auf Ihre Versorgung aus. Zudem müssen Sie Rechnungen doppelt einreichen: erst bei der Beihilfestelle, dann bei der Versicherung.
Wie können Sie die passende Beihilfeversicherung für Beamte finden?
Die Auswahl der richtigen Beihilfeversicherung erfordert eine sorgfältige Analyse Ihrer individuellen Situation. Der Markt bietet über 40 verschiedene Anbieter mit teilweise erheblichen Unterschieden bei Leistungen und Beiträgen. Gerne berate ich Sie kostenfrei zur besten Lösung für Ihre individuelle Situation.
Wichtige Auswahlkriterien
Bei der Tarifwahl sollten Sie besonders auf folgende Punkte achten:
Leistungsstärke bei Beihilfelücken: Der Tarif sollte Bereiche abdecken, in denen die Beihilfe häufig kürzt
Beitragsstabilität: Achten Sie auf Anbieter mit nachhaltiger Kalkulation
Flexibilität: Der Tarif muss sich an Änderungen des Beihilfesatzes anpassen können
Spezialisierung: Wählen Sie Versicherer mit Erfahrung im Beamtenbereich
Fazit: Beihilfeversicherung für Beamte als optimale Lösung
Die Beihilfeversicherung bietet Beamten eine einzigartige Kombination aus staatlicher Unterstützung und privatem Versicherungsschutz. Mit Beiträgen zwischen 200 € und 300 € monatlich erhalten Sie Zugang zu hochwertigen medizinischen Leistungen, die sonst nur mit einer teuren Vollversicherung möglich wären. Das System hat sich seit Jahrzehnten bewährt und bietet Ihnen Sicherheit für Ihre Gesundheitsvorsorge.
Die Komplexität des Beihilfesystems mit seinen bundeslandspezifischen Regelungen und die Vielzahl der Tarife machen eine fundierte Entscheidung jedoch schwierig. Fehler bei der Tarifwahl können Sie langfristig viel Geld kosten. Als spezialisierter Berater für Beamte kenne ich die Besonderheiten des Systems genau. Ich helfe Ihnen, die optimale Beihilfeversicherung zu finden, die zu Ihrer persönlichen Situation passt. Buchen Sie jetzt Ihren kostenfreien Beratungstermin und sichern Sie sich die beste Absicherung für Ihre Zukunft.
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FAQ zur Beihilfeversicherung für Beamte
Als Beihilfe zählen alle finanziellen Leistungen des Dienstherrn für krankheitsbedingte Aufwendungen seiner Beamten und deren Angehörigen. Dazu gehören Erstattungen für Arztbesuche, Medikamente, Krankenhausaufenthalte, Heilmittel und Hilfsmittel. Die Beihilfe umfasst auch Leistungen bei Geburten, Pflegebedürftigkeit und im Todesfall. Der genaue Umfang richtet sich nach der jeweiligen Beihilfeverordnung des Bundes oder Landes.
Die Versicherung zur Beihilfe, korrekt als Beihilfeergänzungsversicherung oder Restkostenversicherung bezeichnet, ist eine spezielle Form der privaten Krankenversicherung für Beamte. Sie deckt genau den Kostenanteil ab, den die staatliche Beihilfe nicht übernimmt. Bei einem Beihilfesatz von 50 % versichert sie die restlichen 50 % der Krankheitskosten. Diese Versicherung ist seit 2009 für alle Beihilfeberechtigten verpflichtend.
Eine PKV Restkostenversicherung ist identisch mit der Beihilfeergänzungsversicherung. Der Begriff beschreibt präzise die Funktion: Die Versicherung deckt die Restkosten ab, die nach Abzug der Beihilfe verbleiben. Anders als eine Vollversicherung muss sie nur 20 % bis 50 % der Gesamtkosten tragen. Dadurch sind die Beiträge deutlich niedriger. Die Restkostenversicherung passt sich flexibel an Änderungen des Beihilfesatzes an, etwa beim Übergang in den Ruhestand.

Albert Sibert
Versicherungsexperte
Über den Autor
Albert Sibert ist staatlich geprüfter Finanzanlagen- und Versicherungsfachmann mit über fünf Jahren Erfahrung. Als Experte für Berufseinsteiger, duale Studenten sowie Beschäftigte im öffentlichen und privaten Dienst begleitet er seine Mandanten mit dem Best-Select-Prinzip und dem Zugang zu über 250 Partnergesellschaften.
Geprägt durch eigene familiäre Erfahrungen mit finanzieller Unsicherheit verfolgt er heute die Mission, Menschen Sicherheit, Klarheit und wirtschaftliche Freiheit zu ermöglichen.