
Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte: Sinnvoll oder nicht?
Schützen Sie Ihre finanzielle Zukunft vor den Risiken der Dienstunfähigkeit

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16.10.2025
Allgemein, Beamte, BU
Warum diese Entscheidung so wichtig ist
Die Frage nach einer Berufsunfähigkeitsversicherung stellt sich für viele Beamte früher oder später. Während die Beamtenversorgung oft als sicher gilt, zeigt die Realität ein differenzierteres Bild. Mit 10.200 Dienstunfähigkeitsfällen allein im Jahr 2023 betrifft dieses Risiko jeden fünften Neupensionierten. Die finanzielle Absicherung kann dabei erhebliche Lücken aufweisen: besonders in den ersten Dienstjahren.
In diesem Beitrag erfahren Sie, warum eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte sinnvoll sein kann, welche Versorgungslücken entstehen können und worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.
In diesem Artikel lernen Sie:
Das Wichtigste in Kürze
Jeder fünfte Beamte wird dienstunfähig: 18 % aller Neupensionierten schieden 2023 wegen Dienstunfähigkeit aus dem Dienst aus. Das Durchschnittsalter lag bei nur 56 Jahren.
Versorgungslücken sind erheblich: Beamte auf Widerruf und Probe erhalten keine Versorgung bei Dienstunfähigkeit. Beamte auf Lebenszeit müssen erst fünf Jahre Wartezeit erfüllen und erhalten dann nur 35 % Mindestversorgung.
Psychische Erkrankungen sind Hauptursache: Psychische und psychosomatische Erkrankungen führen die Statistik der Dienstunfähigkeitsgründe an, gefolgt von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems.
Echte DU-Klausel bietet besten Schutz: Bei der echten Dienstunfähigkeitsklausel akzeptiert die Versicherung die amtsärztliche Feststellung ohne eigene Prüfung. Das bedeutet schnelle und sichere Leistung im Ernstfall.
Kosten hängen von vielen Faktoren ab: Eintrittsalter, Gesundheitszustand und versicherte Rentenhöhe bestimmen den Beitrag. Eine individuelle Berechnung ist unerlässlich.
Ich bin Albert Sibert, unabhängiger Finanzberater und Versicherungsexperte für Studenten, Beamte und Lehrer. Ich helfe seit Jahren dabei, komplexe Versicherungsthemen verständlich zu machen, damit Sie gute Entscheidungen treffen können. Auch bei PKV oder BU.
Disclaimer: Dieser Beitrag dient der allgemeinen Information und ersetzt keine fachliche Beratung. Die Informationen können sich regelmäßig ändern. Trotz sorgfältiger Recherche und Fachkenntnis übernehme ich keine Gewähr oder Haftung für Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit.
Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte?
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte unterscheidet sich von der klassischen BU-Versicherung durch die spezielle Dienstunfähigkeitsklausel. Diese passt den Versicherungsschutz an die besonderen Gegebenheiten des Beamtenstatus an.
Die Versicherung zahlt Ihnen eine monatliche Rente, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen dienstunfähig werden. Dienstunfähigkeit liegt vor, wenn Sie wegen Ihres körperlichen Zustandes oder aus gesundheitlichen Gründen dauerhaft unfähig sind, Ihre Dienstpflichten zu erfüllen. Die rechtliche Grundlage bilden § 26 BeamtStG und § 44 BBG.
Wichtig zu wissen: Als dienstunfähig gelten Sie auch, wenn Sie innerhalb von sechs Monaten mehr als drei Monate keinen Dienst verrichtet haben. Zusätzlich muss die Prognose bestehen, dass innerhalb weiterer sechs Monate keine vollständige Wiederherstellung der Dienstfähigkeit zu erwarten ist.
Der entscheidende Unterschied zur normalen Berufsunfähigkeit: Über Ihre Dienstunfähigkeit entscheidet allein der Amtsarzt. Bei einer klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung prüft die Versicherung selbst, ob mindestens 50 % Arbeitsunfähigkeit vorliegen. Diese Besonderheit macht die Dienstunfähigkeitsklausel so wertvoll für Beamte.
Warum ist die Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte sinnvoll?
Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen die Realität deutlich: 2023 wurden 10.200 Beamte wegen Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt. Das entspricht 18 % aller Neupensionierten. Mit einem Durchschnittsalter von nur 56 Jahren und 3 Monaten trifft die Dienstunfähigkeit viele Beamte mitten im Berufsleben (Quelle: www.destatis.de).
Die Hauptursachen für Dienstunfähigkeit verdeutlichen, dass niemand vor diesem Risiko gefeit ist:
Psychische und psychosomatische Erkrankungen sowie Verhaltensstörungen führen die Statistik an. Der 5. Versorgungsbericht der Bundesregierung bestätigt diese als häufigste Ursache für vorzeitige Dienstunfähigkeit. An zweiter Stelle folgen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems. Erkrankungen des Nervensystems komplettieren die Top 3 der Dienstunfähigkeitsgründe (Quelle: www.allianz.de).
Diese Erkrankungen können jeden treffen: unabhängig von Alter oder Dienstgrad. Die finanzielle Absicherung durch eine Dienstunfähigkeitsversicherung schützt Sie vor den wirtschaftlichen Folgen einer unerwarteten Dienstunfähigkeit.
Besonders relevant wird die Absicherung, wenn Sie die Situation mit der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente vergleichen. Diese beträgt im Durchschnitt nur etwa 1.044 € netto monatlich bei voller Erwerbsminderung. Das liegt deutlich unter der Armutsgefährdungsschwelle von 1.381 € für Alleinlebende (Quellen: www.mainpost.de, www.versicherungsjournal.de).
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Wann besteht Anspruch auf Ruhegehalt und wo entstehen Versorgungslücken?
Die Höhe Ihrer Versorgung bei Dienstunfähigkeit hängt entscheidend von Ihrem Beamtenstatus und Ihrer Dienstzeit ab. Hier zeigen sich erhebliche Unterschiede, die eine zusätzliche Absicherung notwendig machen können.
Beamte auf Widerruf und Probe: Kein Versorgungsanspruch
Beamte auf Widerruf erhalten bei Dienstunfähigkeit keine Versorgung. Sie werden entlassen und in der gesetzlichen Rentenversicherung nachversichert. Eine Ausnahme besteht nur bei Dienstunfällen: Hier können Sie einen Unterhaltsbeitrag beantragen.
Ähnlich verhält es sich bei Beamten auf Probe. Auch sie haben keinen Versorgungsanspruch bei Dienstunfähigkeit und werden entlassen. Die Nachversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung bietet nur minimalen Schutz. Lediglich bei einem Dienstunfall besteht Anspruch auf Ruhegehalt.
Beamte auf Lebenszeit: Wartezeit und Versorgungshöhe
Als Beamter auf Lebenszeit haben Sie erst nach fünf Jahren Dienstzeit Anspruch auf Ruhegehalt. Diese Wartezeit stellt für junge Beamte ein erhebliches Risiko dar.
Nach Erfüllung der Wartezeit greift die Mindestversorgung von 35 % der ruhegehaltsfähigen Dienstbezüge. Alternativ erhalten Sie 65 % der Endstufe der Besoldungsgruppe A4 plus 30,68 € Fixbetrag: je nachdem, was für Sie günstiger ist.
Der Ruhegehaltssatz erhöht sich für jedes Jahr ruhegehaltfähiger Dienstzeit um 1,79375 %. Den maximalen Satz von 71,75 % erreichen Sie erst nach mindestens 40 Dienstjahren. Der durchschnittliche Ruhegehaltssatz bei Bundesbeamten lag zum 1.1.2024 bei 66,8 %. Das entspricht einem durchschnittlichen Ruhegehalt von 3.240 € brutto monatlich (Quellen: www.bmi.bund.de, www.finanzverwaltung.nrw.de, www.destatis.de).
Versorgungsabschläge mindern die Leistung zusätzlich
Bei vorzeitigem Ruhestand wegen Dienstunfähigkeit müssen Sie mit Versorgungsabschlägen rechnen. Pro Monat vor Erreichen der Regelaltersgrenze werden 0,3 % abgezogen. Maximal sind das 10,8 % Abschlag. Nur bei einem Dienstunfall entfallen diese Abschläge (Quelle: www.finanzverwaltung.nrw.de).
Was sind die Unterschiede zwischen echter und unechter Dienstunfähigkeitsklausel?
Die Wahl der richtigen Dienstunfähigkeitsklausel entscheidet darüber, wie schnell und sicher Sie im Ernstfall Ihre Versicherungsleistung erhalten. Hier gibt es zwei Varianten mit erheblichen Unterschieden.
Die echte DU-Klausel: Maximaler Schutz für Beamte
Bei der echten Dienstunfähigkeitsklausel erkennt die Versicherung die Feststellung Ihres Dienstherrn zur Dienstunfähigkeit vollständig an. Das bedeutet: keine eigene Prüfung durch die Versicherung. Die Zahlung erfolgt bei Vorlage des amtsärztlichen Gutachtens.
Diese Form bietet Ihnen die beste Absicherung. Sie vermeiden langwierige Prüfverfahren und erhalten schnell Ihre Leistung. Die Entscheidung des Amtsarztes ist für die Versicherung bindend.
Die unechte DU-Klausel: Unsicherheit im Leistungsfall
Bei der unechten Dienstunfähigkeitsklausel behält sich die Versicherung ein eigenes Prüfrecht vor. Sie kann Ihren Gesundheitszustand anders beurteilen als der Dienstherr. Das führt zu einer schwächeren Form der Absicherung.
Zwar trägt die Versicherung die Beweislast. Trotzdem bedeutet diese Klausel mehr Unsicherheit für Sie als Versicherten. Im schlimmsten Fall erkennt die Versicherung die Dienstunfähigkeit nicht an, obwohl der Amtsarzt diese festgestellt hat.
Die Wahl zwischen echter und unechter DU-Klausel sollten Sie sorgfältig treffen. Der Preisunterschied rechtfertigt selten das höhere Risiko einer unechten Klausel.
Für wen ist die Berufsunfähigkeitsversicherung als Beamter besonders wichtig?
Die Notwendigkeit einer Berufsunfähigkeitsversicherung hängt stark von Ihrem Beamtenstatus und Ihrer Dienstzeit ab. Für einige Gruppen ist der Schutz unverzichtbar.
Höchste Priorität: Beamte ohne Versorgungsanspruch
Beamte auf Widerruf und Beamte auf Probe benötigen dringend eine Absicherung. Ohne Anspruch auf Ruhegehalt stehen Sie bei Dienstunfähigkeit vor dem finanziellen Aus. Die Nachversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung reicht bei Weitem nicht aus.
Auch Zeitsoldaten gehören zu dieser Risikogruppe. Sie erhalten kein Ruhegehalt, sondern werden nur nachversichert. Eine private Absicherung ist hier essentiell.
Junge Beamte auf Lebenszeit: Versorgungslücken schließen
In den ersten fünf Dienstjahren haben Sie noch keinen Ruhegehaltsanspruch. Diese Wartezeit stellt ein erhebliches Risiko dar. Selbst nach Erfüllung der Wartezeit erhalten Sie nur 35 % Mindestversorgung.
Ein Beispiel verdeutlicht die Situation: Nach zehn Dienstjahren mit Dienstunfähigkeit im Alter von 35 Jahren erhalten Sie zwar Zurechnungszeiten. Trotzdem bleiben nach Abzug der Versorgungsabschläge nur etwa 60 % Ihres letzten Bruttoeinkommens. Bei 4.000 € Bruttoeinkommen sind das etwa 2.368 € brutto (Quelle: www.wiwo.de).
Berufssoldaten und erfahrene Beamte: Geringeres Risiko
Berufssoldaten haben wie Beamte auf Lebenszeit Anspruch auf Ruhegehalt. Beamte mit vielen Dienstjahren erreichen einen höheren Ruhegehaltssatz. Bei 40 Dienstjahren sind es maximal 71,75 % (Quelle: www.bmi.bund.de).
Dennoch sollten auch diese Gruppen ihre individuelle Versorgungslücke prüfen. Besonders wenn Sie einen gehobenen Lebensstandard haben oder Familie versorgen müssen.
Wie hoch sollte die monatliche BU-Rente für Beamte sein?
Die richtige Absicherungshöhe orientiert sich an Ihrer individuellen Versorgungslücke. Diese berechnet sich aus der Differenz zwischen Ihrem aktuellen Einkommen und dem Ruhegehaltsanspruch im Leistungsfall.
Versorgungslücke individuell berechnen
Ihre persönliche Situation bestimmt die notwendige Absicherungshöhe. Berücksichtigen Sie dabei:
Ihren aktuellen Beamtenstatus
Die bisherige Dienstzeit
Ihre Besoldungsgruppe
Geplante Karriereentwicklung
Familiäre Verpflichtungen
Als Faustregel sollten Sie 60 % bis 80 % Ihres Nettoeinkommens absichern. Diese Empfehlung berücksichtigt, dass im Krankheitsfall einige Ausgaben wegfallen, andere aber bestehen bleiben.
Konkrete Beispielrechnung
Ein Beamter mit zehn Dienstjahren wird mit 35 Jahren dienstunfähig. Die Berechnung zeigt die Versorgungslücke:
| Berechnungsschritt | Wert |
| Ruhegehaltfähige Dienstzeit | 10 Jahre + 30 Jahre Zurechnungszeit = 40 Jahre |
| Ruhegehaltssatz | 40 × 1,79375 % × 0,9901 = 71,08 % |
| Abzüglich Versorgungsabschlag | 71,08 % – 10,8 % = **60,28 %** |
| Bei 4.000 € Bruttoeinkommen | 2.411,20 € Ruhegehalt brutto |
| Nach Abzug Pflegeversicherung (1,80 %) | **2.367,80 € brutto** |
(Quelle: www.wiwo.de)
Die Versorgungslücke beträgt in diesem Fall über 1.600 € monatlich. Eine BU-Rente in dieser Höhe würde die Lücke schließen.
Die genaue Berechnung Ihrer persönlichen Versorgungslücke kann schnell komplex werden. Verschiedene Faktoren wie Zurechnungszeiten, Versorgungsabschläge und steuerliche Aspekte spielen eine Rolle. Lassen Sie sich daher professionell beraten. In einem kostenfreien Erstgespräch analysiere ich gerne Ihre individuelle Situation.
Was kostet die Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte?
Die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung variieren stark und hängen von verschiedenen individuellen Faktoren ab. Eine pauschale Aussage ist daher nicht möglich.
Diese Faktoren bestimmen Ihren Beitrag
Ihr Eintrittsalter spielt eine zentrale Rolle. Je früher Sie sich absichern, desto günstiger wird der Beitrag. Ein 25-jähriger Beamter zahlt deutlich weniger als ein 40-jähriger Kollege für denselben Schutz.
Die Höhe der versicherten Rente beeinflusst direkt den Beitrag. Eine höhere monatliche Absicherung bedeutet entsprechend höhere Kosten. Auch die Laufzeit der Versicherung wirkt sich aus: Eine Absicherung bis 67 kostet mehr als eine bis 63.
Ihre Berufsgruppe bestimmt die Risikoklasse. Verwaltungsbeamte werden günstiger eingestuft als Polizisten oder Feuerwehrleute. Der Gesundheitszustand und eventuelle Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen führen.
Individuelle Berechnung ist unerlässlich
Die Bandbreite der Beiträge ist enorm. Je nach persönlicher Situation können die monatlichen Kosten zwischen 50 € und 300 € oder mehr liegen. Bitte beachten Sie, dass sich diese Tarife ändern können.
Für tagesaktuelle Konditionen und eine präzise Berechnung Ihres persönlichen Beitrags vereinbaren Sie gerne einen Beratungstermin. Im Rahmen meiner Best-Select-Beratung stelle ich Ihnen die besten Tarife aus über 250 Partnergesellschaften vor.
Fazit: Die richtige Absicherung finden Sie mit professioneller Beratung
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist für die meisten Beamte sinnvoll und oft sogar unverzichtbar. Besonders Beamte auf Widerruf, auf Probe und junge Beamte auf Lebenszeit benötigen dringend eine zusätzliche Absicherung. Die staatliche Versorgung reicht in vielen Fällen nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten.
Die Wahl der richtigen Versicherung mit echter DU-Klausel und angemessener Rentenhöhe erfordert eine sorgfältige Analyse Ihrer persönlichen Situation. Dabei spielen Ihr Beamtenstatus, Ihre Dienstzeit und Ihre individuellen Lebensumstände eine entscheidende Rolle.
Die Komplexität der Materie macht eine professionelle Beratung sinnvoll. Als staatlich geprüfter Finanzanlagen- und Versicherungsfachmann mit Spezialisierung auf Beamte unterstütze ich Sie gerne bei der Suche nach der optimalen Absicherung. Durch mein Best-Select-Prinzip habe ich Zugriff auf die besten Tarife von über 250 Versicherungsgesellschaften.
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FAQ zur Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist möglicherweise verzichtbar, wenn Sie bereits eine sehr hohe Dienstzeit erreicht haben und kurz vor der Pensionierung stehen. Mit 35 oder mehr Dienstjahren erreichen Sie einen Ruhegehaltssatz von über 60 %. Auch wenn Sie über erhebliches Privatvermögen verfügen, das eine Versorgungslücke problemlos schließen könnte, ist eine BU-Versicherung eventuell nicht zwingend notwendig. Die individuelle Entscheidung sollten Sie dennoch sorgfältig prüfen. Selbst bei guter Grundversorgung können unerwartete Kosten entstehen. Lassen Sie sich im Zweifel beraten.
Für Angestellte im öffentlichen Dienst gelten andere Regeln als für Beamte. Sie sind in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert und erhalten bei Erwerbsminderung nur die gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Diese beträgt durchschnittlich nur etwa 1.044 € netto bei voller Erwerbsminderung. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist daher für Angestellte im öffentlichen Dienst meist noch wichtiger als für Beamte. Die Versorgungslücke ist in der Regel größer. Prüfen Sie Ihre persönliche Absicherungslücke und schließen Sie diese mit einer passenden BU-Versicherung.
Die optimale Höhe Ihrer BU-Rente entspricht Ihrer individuellen Versorgungslücke. Berechnen Sie dazu die Differenz zwischen Ihrem aktuellen Nettoeinkommen und der zu erwartenden Versorgung im Falle einer Dienstunfähigkeit. Als Orientierung sollten 60 % bis 80 % Ihres Nettoeinkommens abgesichert sein. Berücksichtigen Sie dabei auch zukünftige Gehaltserhöhungen und familiäre Verpflichtungen. Eine zu niedrige Absicherung hilft im Ernstfall wenig. Eine zu hohe Absicherung kostet unnötig Beitrag. Die exakte Berechnung erstelle ich gerne für Sie in einem persönlichen Beratungsgespräch.
Eine Dienstunfähigkeitsversicherung ist grundsätzlich ab Beginn Ihrer Beamtenlaufbahn sinnvoll. Je früher Sie sich absichern, desto günstiger sind die Beiträge und desto geringer ist das Risiko von Vorerkrankungen. Besonders wichtig ist die Absicherung in den ersten fünf Dienstjahren ohne Ruhegehaltsanspruch. Aber auch danach bleibt die Versorgungslücke oft erheblich. Selbst mit 20 Dienstjahren erreichen Sie nur einen Ruhegehaltssatz von etwa 36 %. Der beste Zeitpunkt für den Abschluss ist daher so früh wie möglich. Idealerweise sichern Sie sich bereits als Beamtenanwärter ab.

Albert Sibert
Versicherungsexperte
Über den Autor
Albert Sibert ist staatlich geprüfter Finanzanlagen- und Versicherungsfachmann mit über fünf Jahren Erfahrung. Als Experte für Berufseinsteiger, duale Studenten sowie Beschäftigte im öffentlichen und privaten Dienst begleitet er seine Mandanten mit dem Best-Select-Prinzip und dem Zugang zu über 250 Partnergesellschaften.
Geprägt durch eigene familiäre Erfahrungen mit finanzieller Unsicherheit verfolgt er heute die Mission, Menschen Sicherheit, Klarheit und wirtschaftliche Freiheit zu ermöglichen.




