
Gründe für Berufsunfähigkeit bei Lehrern: Ursachen und Absicherung
Psychische Erkrankungen, Rückenprobleme und Stress: Warum immer mehr Lehrer vorzeitig aus dem Schuldienst ausscheiden

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29.10.2025
Allgemein, Lehrer, BU
Die stille Krise im Klassenzimmer
Der Lehrerberuf gilt als einer der schönsten, aber auch herausforderndsten Berufe unserer Gesellschaft. Doch die Realität zeigt: Fast jeder fünfte Beamte, der 2023 neu in Pension ging, musste wegen Dienstunfähigkeit vorzeitig aus dem Berufsleben ausscheiden. Bei einem Durchschnittsalter von nur 56 Jahren verlassen diese Lehrkräfte die Schule – fast ein Jahrzehnt vor der regulären Pensionierung.
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Ursachen hinter dieser alarmierenden Entwicklung stehen und wie Sie sich als Lehrer effektiv absichern können.
In diesem Artikel lernen Sie:
Das Wichtigste in Kürze
Fast die Hälfte aller Berufsunfähigkeiten entstehen durch psychische Erkrankungen: Mit 49,7 % führen Depressionen, Burnout und andere psychische Leiden die Statistik der Dienstunfähigkeitsgründe an – Tendenz steigend.
Lehrer arbeiten deutlich über der regulären Arbeitszeit: Vollzeitlehrkräfte an Gymnasien und Berufsschulen arbeiten durchschnittlich 44-46 Stunden pro Woche, wobei die Spanne zwischen verschiedenen Fächern bis zu 15 Stunden betragen kann.
Muskel-Skelett-Erkrankungen betreffen jeden fünften Fall: Rückenprobleme und Bandscheibenvorfälle sind mit über 22 % aller Arbeitsunfähigkeitstage die zweithäufigste Ursache für krankheitsbedingte Ausfälle im Lehrerberuf.
Mindestens fünf Dienstjahre sind für Ruhegehalt erforderlich: Beamte auf Probe oder Widerruf erhalten bei Dienstunfähigkeit kein Ruhegehalt und müssen privat vorsorgen – eine Dienstunfähigkeitsversicherung ist daher essentiell.
Verhaltensauffällige Schüler und fordernde Eltern verstärken den Druck: 98 % der Lehrkräfte berichten von zunehmenden Verhaltensauffälligkeiten, während 86 % gestiegene Erwartungen seitens der Eltern als Belastung empfinden.
Ich bin Albert Sibert, unabhängiger Finanzberater und Versicherungsexperte für Studenten, Beamte und Lehrer. Ich helfe seit Jahren dabei, komplexe Versicherungsthemen verständlich zu machen, damit Sie gute Entscheidungen treffen können. Auch bei PKV oder BU.
Disclaimer: Dieser Beitrag dient der allgemeinen Information und ersetzt keine fachliche Beratung. Die Informationen können sich regelmäßig ändern. Trotz sorgfältiger Recherche und Fachkenntnis übernehme ich keine Gewähr oder Haftung für Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit.
Was versteht man unter Berufsunfähigkeit als Lehrer?
Als Lehrer gelten Sie als berufsunfähig, wenn Sie Ihren Beruf aus gesundheitlichen Gründen zu mindestens 50 % für voraussichtlich sechs Monate nicht mehr ausüben können. Für verbeamtete Lehrkräfte gilt jedoch eine besondere Regelung: die Dienstunfähigkeit.
Nach § 44 des Bundesbeamtengesetzes sind Sie dienstunfähig, wenn Sie wegen Ihres körperlichen Zustands oder aus gesundheitlichen Gründen dauerhaft unfähig sind, Ihre Dienstpflichten zu erfüllen. Die Hürde liegt hier deutlich niedriger als bei der allgemeinen Berufsunfähigkeit. Bereits wenn Sie innerhalb von sechs Monaten mehr als drei Monate keinen Dienst leisten konnten und keine Aussicht auf vollständige Genesung binnen weiterer sechs Monate besteht, können Sie als dienstunfähig eingestuft werden (Quelle: § 44 BBG).
Diese Definition hat weitreichende Konsequenzen für Ihre finanzielle Absicherung. Während angestellte Lehrer bei Berufsunfähigkeit auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente angewiesen sind, erhalten verbeamtete Lehrkräfte ein Ruhegehalt. Allerdings nur unter einer wichtigen Voraussetzung: Sie müssen mindestens fünf Dienstjahre absolviert haben. Beamte auf Probe oder Widerruf gehen bei Dienstunfähigkeit leer aus und werden lediglich in der gesetzlichen Rentenversicherung nachversichert.
Das Mindestruhegehalt beträgt beim Bund 35 % der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge oder 65 % der Besoldungsgruppe A4 plus 30,68 €. Es wird jeweils der höhere Betrag gezahlt (Quelle: dbb.de). Diese Absicherung reicht jedoch selten aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten.
Welche psychischen und physischen Ursachen führen bei Lehrern zur Berufsunfähigkeit?
Die Gründe für Dienstunfähigkeit bei Lehrern sind vielfältig, zeigen aber klare Schwerpunkte. Psychische Erkrankungen dominieren die Statistik mit erschreckender Deutlichkeit.
Psychische Erkrankungen als Hauptgrund für Berufsunfähigkeit bei Lehrern
Fast die Hälfte aller Berufsunfähigkeitsfälle im Lehrerberuf gehen auf psychische Leiden zurück. Aktuelle Zahlen der Debeka Versicherung zeigen: 49,7 % aller neuen Berufsunfähigkeitsfälle entstehen durch psychische Erkrankungen. Das bedeutet einen Anstieg um 2,2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Depressionen, Burnout und Angststörungen führen die Liste an (Quelle: debeka.de).
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin bestätigt diese Tendenz speziell für Lehrkräfte. Lehrerinnen unter 45 Jahren leiden zu 40 % unter Niedergeschlagenheit, während es bei anderen weiblichen Erwerbstätigen nur 18,1 % sind. Nervosität und Reizbarkeit betreffen 25,7 % der jungen Lehrerinnen gegenüber 10,7 % in anderen Berufen. Auch bei männlichen Lehrkräften über 45 Jahren zeigen sich deutliche Unterschiede: 30,6 % kämpfen mit chronischer Müdigkeit, während es bei anderen Berufsgruppen nur 19,5 % sind (Quelle: baua.de).
Muskel-Skelett-Erkrankungen und Rückenprobleme
Die zweithäufigste Ursache für Dienstunfähigkeit bilden Erkrankungen des Bewegungsapparats. Sie verursachen 22,1 % aller Arbeitsunfähigkeitstage und führen zu Produktionsausfallkosten von 13 Milliarden Euro jährlich. Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle und chronische Verspannungen prägen den Berufsalltag vieler Lehrkräfte (Quelle: sozialpolitik-aktuell.de).
Das stundenlange Stehen, die gebeugte Haltung beim Korrigieren und das Tragen schwerer Schultaschen belasten den Rücken erheblich. Besonders Grundschullehrkräfte, die sich häufig zu ihren Schülern herunterbeugen müssen, entwickeln oft schon früh Rückenprobleme.
Weitere bedeutende Erkrankungen
Krebserkrankungen stellen mit 13,1 % die dritthäufigste Ursache dar, gefolgt von Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit etwa 6 %. Bemerkenswert ist der Anstieg von COVID-19-Folgeschäden: Die Fallzahlen haben sich innerhalb eines Jahres verdoppelt und machen mittlerweile 5,2 % der Neuerkrankungen aus (Quellen: debeka.de, allianz.de).
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Welche Rolle spielen Stress und Belastung im Schulalltag bei Lehrern?
Der moderne Schulalltag stellt Lehrkräfte vor Herausforderungen, die weit über die reine Wissensvermittlung hinausgehen. Die Arbeitsbelastung hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen.
Arbeitszeit deutlich über dem Durchschnitt
Vollzeitlehrkräfte an Gymnasien und Berufsschulen arbeiten durchschnittlich 44 bis 46 Stunden pro Woche. 30 % erfassen sogar 44 bis 48 Wochenstunden, weitere 12 % überschreiten die 48-Stunden-Marke. Die Belastung verteilt sich dabei ungleich: Lehrkräfte mit korrektturintensiven Fächern wie Deutsch oder Englisch arbeiten bis zu 15 Stunden mehr pro Woche als Kollegen in musisch-praktischen Fächern. Zusatzfunktionen wie die Klassenleitung erhöhen den Aufwand um weitere vier bis fünf Stunden wöchentlich (Quelle: news4teachers.de).
Verhaltensauffällige Schüler und fordernde Eltern
Die zwischenmenschlichen Herausforderungen nehmen stetig zu. 98 % der Lehrkräfte berichten von mehr Schülern mit Verhaltensauffälligkeiten. 47 % sehen an ihrer Schule psychische oder physische Gewalt unter Schülern in problematischem Ausmaß. Für 35 % stellt das Schülerverhalten die größte berufliche Herausforderung dar.
Gleichzeitig steigen die Erwartungen der Eltern: 86 % der Lehrkräfte bestätigen höhere elterliche Ansprüche, 75 % berichten von mehr Konflikten. Die Erwartung permanenter Erreichbarkeit belastet 66 % der Pädagogen zusätzlich (Quellen: forschung-und-lehre.de).
Inklusion als zusätzliche Belastung
Die Umsetzung der Inklusion stellt eine weitere Herausforderung dar. Fast drei Viertel der Lehrkräfte fühlen sich bei der Inklusion überfordert. Zwei Drittel berichten, dass Inklusion in ihrer Ausbildung nicht vorkam. Nur jede zehnte Lehrkraft sieht sich durch das Studium ausreichend vorbereitet. 64 % sehen größeren Unterstützungsbedarf bei Kindern mit Förderschwerpunkt Sprache, aber nur 20 % erhalten tatsächlich Unterstützung an ihrer Schule (Quelle: news4teachers.de).
Systembedingte Probleme
Die strukturellen Rahmenbedingungen verschärfen die Situation. 60 % der Schulleitungen berichten von zunehmenden langfristigen krankheitsbedingten Ausfällen. Der daraus resultierende Personalmangel führt zu Mehrbelastung für die verbliebenen Lehrkräfte: 41 % sehen hier akuten Handlungsbedarf. 36 % der Lehrkräfte fühlen sich mehrmals wöchentlich erschöpft. Besonders junge Lehrkräfte weisen hohe emotionale Erschöpfung auf (Quellen: statista.com)
Wie können Lehrer sich vor Berufsunfähigkeit absichern?
Die Statistiken zeigen deutlich: Eine private Absicherung gegen Dienstunfähigkeit ist für Lehrkräfte unverzichtbar. Besonders wichtig ist dies für Beamte auf Probe und angestellte Lehrer, die im Ernstfall keine oder nur geringe staatliche Leistungen erhalten.
Die Dienstunfähigkeitsversicherung als Lösung
Eine Dienstunfähigkeitsversicherung für Lehrer springt ein, wenn Sie Ihren Dienst nicht mehr ausüben können. Sie zahlt eine vereinbarte monatliche Rente und schließt die Versorgungslücke zwischen Ihrem bisherigen Einkommen und den staatlichen Leistungen. Achten Sie bei der Auswahl besonders auf die sogenannte „echte Dienstunfähigkeitsklausel“: Diese greift bereits bei Dienstunfähigkeit und nicht erst bei allgemeiner Berufsunfähigkeit.
Die Höhe der Absicherung sollte zwischen 60 % und 80 % Ihres Nettoeinkommens betragen. Bedenken Sie dabei auch zukünftige Gehaltssteigerungen und planen Sie eine Nachversicherungsgarantie ein. Diese ermöglicht es Ihnen, die Versicherungssumme bei wichtigen Lebensereignissen ohne erneute Gesundheitsprüfung anzupassen.
Wichtige Vertragsdetails beachten
Der Zeitpunkt des Abschlusses ist entscheidend: Je jünger und gesünder Sie beim Vertragsabschluss sind, desto günstiger fallen die Beiträge aus. Referendare und Studenten auf Lehramt profitieren oft von besonders attraktiven Konditionen. Achten Sie auf Tarife ohne abstrakte Verweisung: Diese stellen sicher, dass Sie nicht auf andere Tätigkeiten verwiesen werden können.
Die Auswahl des richtigen Tarifs kann schnell kompliziert werden. Verschiedene Anbieter haben unterschiedliche Bedingungen, Ausschlüsse und Leistungsumfänge. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Lehrer ist besonders wichtig, wenn Sie nicht verbeamtet sind. In meiner kostenfreien Erstberatung analysiere ich Ihre individuelle Situation und zeige Ihnen passende Lösungen aus über 250 Partnergesellschaften auf.
Fazit: Frühzeitige Vorsorge zur Berufsunfähigkeit schützt vor finanziellen Folgen
Die Zahlen sprechen für sich: Fast jeder fünfte Lehrer muss vorzeitig aus gesundheitlichen Gründen den Schuldienst verlassen. Psychische Erkrankungen, Rückenprobleme und die stetig wachsende Arbeitsbelastung führen immer häufiger zur Dienstunfähigkeit. Mit durchschnittlich 56 Jahren stehen betroffene Lehrkräfte vor der Herausforderung, ihre finanzielle Zukunft neu zu gestalten.
Eine BU für Lehrer ist keine Kann-Leistung, sondern eine Notwendigkeit für jeden Lehrer. Sie sichert Ihren Lebensstandard und schützt Sie vor finanziellen Einbußen, wenn Sie Ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Die Vielzahl an Tarifen und Bedingungen macht eine fundierte Beratung unerlässlich.
Lassen Sie uns gemeinsam Ihre optimale Absicherung finden. In einem persönlichen Gespräch kläre ich Ihre individuellen Fragen und entwickle mit Ihnen eine maßgeschneiderte Vorsorgestrategie. Vereinbaren Sie jetzt Ihren kostenfreien Beratungstermin und sorgen Sie rechtzeitig für Ihre finanzielle Sicherheit vor.
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FAQ – Gründe für Berufsunfähigkeit bei Lehrern
Die Hauptgründe für Berufsunfähigkeit bei Lehrern sind psychische Erkrankungen (49,7 %), gefolgt von Krebs (13,1 %) und Erkrankungen des Bewegungsapparats (11,4 %). Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Unfälle und neuerdings COVID-19-Folgeschäden spielen eine Rolle. Bei Lehrern sind besonders Burnout, Depressionen und Rückenprobleme häufig, bedingt durch hohe psychische Belastung und körperliche Anforderungen im Schulalltag.
Ein Bandscheibenvorfall kann zur Berufsunfähigkeit führen, wenn Sie dadurch Ihren Lehrerberuf zu mindestens 50 % für voraussichtlich sechs Monate nicht mehr ausüben können. Entscheidend sind die konkreten Auswirkungen: Können Sie nicht mehr stehen, sich nicht zu Schülern herunterbeugen oder keine schweren Materialien tragen? Die Beurteilung erfolgt individuell. Bei verbeamteten Lehrern gelten die milderen Regelungen der Dienstunfähigkeit.
Schlechte pädagogische Leistungen allein führen nicht zur Entlassung eines verbeamteten Lehrers. Das Beamtenrecht sieht Entlassungen nur bei schweren Dienstvergehen, Straftaten oder Dienstunfähigkeit vor. Bei angestellten Lehrern gelten die üblichen arbeitsrechtlichen Kündigungsgründe. Qualitätsmängel müssen dokumentiert und Verbesserungsmaßnahmen angeboten werden, bevor eine verhaltensbedingte Kündigung möglich ist.
Eine gute Dienstunfähigkeitsversicherung für Lehrer sollte eine echte Dienstunfähigkeitsklausel enthalten, auf abstrakte Verweisung verzichten und eine Nachversicherungsgarantie bieten. Wichtig sind auch der Verzicht auf Berufsgruppenwechsel und die Anerkennung der beamtenrechtlichen Dienstunfähigkeit. Die optimale Versicherung hängt von Ihrer individuellen Situation ab: Alter, Gesundheitszustand und Beamtenstatus spielen eine Rolle. Eine professionelle Beratung hilft Ihnen, aus der Vielzahl der Tarife den passenden zu finden. Buchen Sie gerne einen kostenfreien Termin bei mir zur individuellen Analyse.

Albert Sibert
Versicherungsexperte
Über den Autor
Albert Sibert ist staatlich geprüfter Finanzanlagen- und Versicherungsfachmann mit über fünf Jahren Erfahrung. Als Experte für Berufseinsteiger, duale Studenten sowie Beschäftigte im öffentlichen und privaten Dienst begleitet er seine Mandanten mit dem Best-Select-Prinzip und dem Zugang zu über 250 Partnergesellschaften.
Geprägt durch eigene familiäre Erfahrungen mit finanzieller Unsicherheit verfolgt er heute die Mission, Menschen Sicherheit, Klarheit und wirtschaftliche Freiheit zu ermöglichen.




