
Private Krankenversicherung für Lehrer
Der umfassende Ratgeber zur PKV für Lehrer

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02.09.2025
Lehrer, Beamte, Krankenversicherung
Die PKV für Lehrer: Lohnt sich das wirklich?
Die Entscheidung zwischen privater (PKV) und gesetzlicher Krankenversicherung (GKV) ist für Lehrer besonders komplex, da ihr Versicherungsstatus stark vom jeweiligen Beschäftigungsverhältnis abhängt. Beamte, Angestellte und Referendare haben unterschiedliche Rechte, Pflichten und finanzielle Rahmenbedingungen.
Dieser Ratgeber bietet Ihnen einen umfassenden Überblick über alle relevanten Aspekte der PKV für Lehrer. Dabei gehen wir detailliert auf Voraussetzungen, Kosten, Tarife, Unterschiede zur gesetzlichen Krankenversicherung sowie auf spezielle Regelungen für Familien und Referendare ein.
In diesem Artikel lernen Sie:
Das Wichtigste in Kürze
Beamte haben Wahlfreiheit: Verbeamtete Lehrer können unabhängig vom Einkommen zwischen GKV und PKV wählen. Dank Beihilfe zahlen sie meist deutlich weniger als in der GKV.
Angestellte Lehrer: Ein Wechsel in die PKV ist nur möglich, wenn das Einkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze von 73.800 € (2025) liegt. Unterhalb dieser Grenze bleibt die GKV Pflicht.
Kosten: Beamte zahlen im Schnitt rund 200-350 € pro Monat für ihre PKV, während die GKV ohne Zuschuss oft mehr als 800 € kostet. Angestellte Lehrer zahlen nach Zuschuss ca. 175-275 €.
Familie: In der GKV sind Ehepartner und Kinder beitragsfrei mitversichert. In der PKV braucht jedes Familienmitglied einen eigenen Vertrag, bei Beamten jedoch stark vergünstigt durch Beihilfe (z. B. Kinder 35-80 €).
Leistungen: PKV bietet mehr Flexibilität und bessere Leistungen (z. B. freie Arztwahl, kürzere Wartezeiten, hochwertiger Zahnersatz). Die GKV bietet ein einheitliches Basispaket mit beitragsfreier Familienversicherung.
Risiken: PKV-Beiträge können im Alter steigen, ein Rückwechsel in die GKV ist ab 55 Jahren kaum möglich. Für Beamte sind die Risiken dank höherer Beihilfe im Ruhestand jedoch gering.
Referendare: Beamte auf Widerruf profitieren von günstigen Anwärtertarifen ab ca. 60 € im Monat. Angestellte Referendare bleiben meist in der GKV.
Ich bin Albert Sibert, unabhängiger Finanzberater und Versicherungsexperte für Studenten, Beamte und Lehrer. Ich helfe seit Jahren dabei, komplexe Versicherungsthemen verständlich zu machen, damit Sie gute Entscheidungen treffen können. Auch bei PKV oder BU.
Disclaimer: Dieser Beitrag dient der allgemeinen Information und ersetzt keine fachliche Beratung. Die Informationen können sich regelmäßig ändern. Trotz sorgfältiger Recherche und Fachkenntnis übernehme ich keine Gewähr oder Haftung für Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit.
1. Voraussetzungen: Wann können Lehrer in die PKV wechseln?
Ob ein Lehrer in die Private Krankenversicherung (PKV) wechseln darf, hängt entscheidend von seinem Beschäftigungsstatus ab. Während Beamte nahezu uneingeschränkte Wahlfreiheit genießen, sind für angestellte Lehrer strenge Einkommensgrenzen maßgeblich. Auch für Referendare gelten besondere Regeln.
Verbeamtete Lehrer
Lehrer, die als Beamte tätig sind, haben immer die Möglichkeit, sich privat zu versichern. Sie sind von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) befreit und dürfen unabhängig von der Höhe ihres Einkommens zwischen GKV und PKV wählen. Das gilt auch für Beamte auf Widerruf, also Referendare, die ihre Ausbildung absolvieren.
Besonders attraktiv ist für Beamte die PKV in Kombination mit der Beihilfe. Der Staat übernimmt je nach Familiensituation mindestens 50 % der Krankheitskosten. Die verbleibenden Restkosten sichern Beamte über eine spezielle Beihilfe-PKV ab. Wer sich freiwillig für die GKV entscheidet, erhält in den meisten Bundesländern keinen Zuschuss und muss die vollen Beiträge selbst tragen.
Angestellte Lehrer
Lehrer im Angestelltenverhältnis können nur dann in die PKV wechseln, wenn ihr Gehalt oberhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) liegt. Diese Grenze beträgt 2025 73.800 € brutto jährlich, was einem monatlichen Einkommen von rund 6.150 € entspricht.
Liegt das Einkommen über der Grenze, endet die Versicherungspflicht in der GKV, und der Wechsel in die PKV ist ab dem folgenden Kalenderjahr möglich.
Liegt das Einkommen darunter, bleibt die Versicherungspflicht in der GKV bestehen.
Wichtig ist, dass angestellte Lehrer über 55 Jahren faktisch keine Möglichkeit mehr haben, in die GKV zurückzukehren. Wer also in die PKV wechselt, sollte sich dieser langfristigen Bindung bewusst sein.
Angestellte Referendare verdienen in der Regel deutlich unter der Einkommensgrenze und müssen deshalb in der GKV bleiben. Erst nach einer Verbeamtung oder einem Angestelltenverhältnis mit entsprechend hohem Einkommen eröffnet sich die Möglichkeit zur PKV.
Freiberufliche Lehrer
Selbstständige Lehrer, beispielsweise Nachhilfelehrer oder Honorarkräfte, sind grundsätzlich nicht versicherungspflichtig in der GKV. Sie können sich unabhängig von ihrem Einkommen frei für die PKV entscheiden.
Übersicht: Wer darf in die PKV für Lehrer wechseln?
| Möglichkeit zum PKV-Wechsel | Besondere Hinweise | |
| Verbeamtete Lehrer | Ja, jederzeit | Keine Einkommensgrenze, Anspruch auf Beihilfe |
| Referendare (Beamte auf Widerruf) | Ja, jederzeit | Anspruch auf Beihilfe, günstige Anwärtertarife |
| Angestellte Lehrer | Nur bei Einkommen über 73.800 € brutto/Jahr | Unter der Grenze Pflicht in GKV, Rückkehr über 55 kaum möglich |
| Angestellte Referendare | Nein, in der Regel GKV-Pflicht | Wechsel meist erst nach Verbeamtung oder Gehaltserhöhung möglich |
| Freiberufliche Lehrer | Ja, jederzeit | Keine Einkommensgrenze, keine Beihilfe |
Quellen: handelsblatt.com, pkv.de
2. Beihilfe oder Arbeitgeberzuschuss: Das richtige System verstehen
Für Lehrer hängt die Art der finanziellen Unterstützung im Krankheitsfall maßgeblich vom Beschäftigungsstatus ab. Verbeamtete Lehrer profitieren von der sogenannten Beihilfe, während angestellte Lehrer einen Arbeitgeberzuschuss erhalten. Beide Systeme unterscheiden sich grundlegend in ihrer Funktionsweise und wirken sich direkt auf die Wahl der Krankenversicherung und die Höhe der Beiträge aus.
Beihilfe für Beamte
Beamte, und damit auch die meisten Lehrer, haben Anspruch auf Beihilfe. Diese ist ein staatlicher Zuschuss, der einen erheblichen Teil der Krankheitskosten übernimmt.
- Beamter selbst: in der Regel 50 %, mit mindestens zwei Kindern 70 %
- Ehepartner: 70 %
- Kinder: 80 %
Die Beihilfe wird nicht als monatlicher Zuschuss gezahlt, sondern erstattet nach Einreichen der Rechnungen den entsprechenden Anteil der tatsächlich entstandenen Kosten. Damit die restlichen Kosten abgesichert sind, benötigen Beamte eine spezielle Restkostenversicherung (Beihilfe-Tarif) in der PKV.
Ein Beispiel verdeutlicht die Funktionsweise:
Ein kinderloser Lehrer in Bayern erhält 50 % Beihilfe. Er muss also nur die verbleibenden 50 % seiner Krankheitskosten privat versichern. Hat derselbe Lehrer zwei Kinder, steigt sein Beihilfesatz auf 70 %, wodurch er nur noch 30 % privat absichern muss.
Wichtig: Beamte, die freiwillig in der GKV bleiben, erhalten in den meisten Bundesländern keine Beihilfe. Sie müssen den kompletten GKV-Beitrag selbst zahlen, was oft zu erheblich höheren Kosten führt. Einige Bundesländer (z. B. Hamburg, Berlin, Baden-Württemberg, Niedersachsen) bieten inzwischen die pauschale Beihilfe an. Diese deckt 50 % des GKV-Beitrags, sodass Beamte auch in der gesetzlichen Kasse entlastet werden können. Die Entscheidung für dieses Modell ist jedoch in der Regel endgültig.
Arbeitgeberzuschuss für Angestellte
Angestellte Lehrer haben keinen Anspruch auf Beihilfe. Stattdessen zahlt der Arbeitgeber einen monatlichen Zuschuss zur Krankenversicherung.
- Der Zuschuss beträgt 50 % des PKV-Beitrags, maximal jedoch den Betrag, den der Arbeitgeber für eine GKV-Versicherung zahlen müsste.
- Im Jahr 2025 liegt der maximale Arbeitgeberzuschuss bei etwa 471 € pro Monat (Kranken- und Pflegeversicherung zusammen).
Ein Rechenbeispiel:
- PKV-Beitrag: 400 € → Arbeitgeber zahlt 200 €, Lehrer zahlt 200 €
- PKV-Beitrag: 300 € → Arbeitgeber zahlt 150 €, Lehrer zahlt 150 €
- Ist der eigene Beitrag geringer als der Maximalzuschuss, kann der Restbetrag auch für die Versicherung von Ehepartner oder Kindern genutzt werden.
Der Arbeitgeberzuschuss wird unabhängig von den tatsächlichen Krankheitskosten gezahlt. Das bedeutet, dass Angestellte Lehrer in der PKV eine Vollversicherung abschließen, die 100 % der Leistungen abdeckt.
Vergleich: Beihilfe vs. Arbeitgeberzuschuss
| Beamte (Beihilfe) | Angestellte Lehrer (Arbeitgeberzuschuss) | |
| Zuschussart | Prozentsatz der Krankheitskosten (Erstattung) | Monatlicher Beitragszuschuss |
| Höhe für Lehrer selbst | 50 % (70 % mit ≥ 2 Kindern) | 50 % des Beitrags, max. 471 € mtl. |
| Höhe für Ehepartner | 70 % | Zuschuss möglich, solange Maximalbetrag nicht überschritten ist |
| Höhe für Kinder | 80 % | Zuschuss möglich, solange Maximalbetrag nicht überschritten ist |
| Versicherungsart | Restkostenversicherung (PKV-Beihilfetarif) | Vollversicherung (PKV) |
| Besonderheit | Keine Beihilfe bei GKV (außer pauschale Modelle in manchen Bundesländern) | Zuschuss unabhängig von tatsächlichen Kosten |
Quellen: handelsblatt.com, beamtenberatung-plus.de, versicherungsvergleich-beamte.de
Für Beamte macht die Beihilfe die PKV oft unschlagbar günstig, da nur ein Bruchteil der tatsächlichen Kosten abgesichert werden muss. Angestellte Lehrer hingegen müssen sorgfältig rechnen, ob sich die PKV im Vergleich zur GKV lohnt, da die volle Absicherung privat getragen werden muss und die Familienversicherung der GKV hier ein Vorteil sein kann.
3. Kostenüberblick: Was kostet die PKV für Lehrer wirklich?
Die Kosten für die PKV für Lehrern variieren stark. Sie hängen ab von Alter, Gesundheitszustand, Familienstand, gewünschtem Leistungsumfang und vor allem vom Beamtenstatus. Während Beamte dank Beihilfe oft sehr günstig versichert sind, müssen angestellte Lehrer einen deutlich höheren Eigenanteil tragen.
Beiträge für verbeamtete Lehrer
Beamte erhalten Beihilfe und müssen deshalb nur einen Teil der Krankheitskosten über die PKV absichern. Dadurch liegen die monatlichen Beiträge weit unter denen einer Vollversicherung.
- Durchschnittliche Kosten für Beamte im Beihilfetarif: ca. 256 € pro Monat (2024/25, PKV-Verband)
- Zum Vergleich: Eine Voll-PKV ohne Beihilfe kostet durchschnittlich 579 € pro Monat
Beispiel 1:
Eine 25-jährige verbeamtete Lehrerin (Besoldung A13, Bayern) zahlt für ihre PKV je nach Tarif 261 € bis 362 € monatlich.
Würde sie in der GKV bleiben, müsste sie den vollen Höchstbeitrag ohne Arbeitgeberzuschuss selbst tragen: rund 806 € pro Monat.
Mit zwei Kindern steigt ihr Beihilfesatz auf 70 %, und der PKV-Beitrag sinkt auf 192 € bis 271 €.
Beispiel 2:
Ein 34-jähriger verbeamteter Grundschullehrer (A12, Baden-Württemberg) zahlt im Beihilfetarif 286 € bis 389 € pro Monat.
Dank pauschaler Beihilfe in Baden-Württemberg könnte er aber auch in der GKV bleiben. Dann würde er rund 415 € monatlich zahlen.
Mit zwei Kindern reduziert sich sein PKV-Beitrag auf 212 € bis 270 €, während die GKV etwa 380 € kosten würde.
Beiträge für angestellte Lehrer
Angestellte Lehrer müssen eine Voll-PKV abschließen. Der Arbeitgeber beteiligt sich mit einem Zuschuss von maximal rund 471 € pro Monat (2025).
- Typische PKV-Beiträge für 35-jährige Angestellte ohne Kinder: 350 € bis 550 € monatlich
- Nach Arbeitgeberzuschuss: Eigenanteil von 175 € bis 275 €
- Zum Vergleich: In der GKV beträgt der Arbeitnehmeranteil 2025 bis zu 543 € monatlich
Allerdings gilt: Die GKV bietet eine kostenlose Familienversicherung. Hat ein angestellter Lehrer mehrere Kinder und eine nicht berufstätige Ehepartnerin, kann die GKV trotz höherem Einzelbeitrag günstiger sein.
Beispiel:
Bei einem Einkommen von 95.000 € jährlich und zwei Kindern zahlt ein Lehrer in der GKV rund 543 € Eigenanteil, während er in der PKV etwa 550 € (inkl. Kinderprämien) zahlen würde. Hier liegt die GKV im Vorteil.
Kosten für Kinder in der PKV für Lehrer
Die Absicherung von Kindern unterscheidet sich stark zwischen Beamten und Angestellten:
- Beamtenkinder erhalten 80 % Beihilfe und benötigen nur eine günstige 20 %-Restkostenversicherung. Typische Beiträge: 35 € bis 80 € pro Kind
- Kinder von Angestellten müssen separat versichert werden.
- PKV: oft günstiger im Kleinkindalter, kann im Jugendalter deutlich steigen (100 €+ pro Kind)
- GKV: freiwillige Mitgliedschaft für Kinder ca. 170 €+ pro Kind (einkommensabhängig)
Wichtig: Familienversicherung in der GKV ist ausgeschlossen, wenn ein Elternteil privat versichert ist und mehr verdient als der gesetzlich versicherte Partner.
Vergleich: Durchschnittliche monatliche Kosten 2025 für eine PKV für Lehrer
| PKV-Beitrag (Eigenanteil) | GKV-Beitrag (Eigenanteil) | Bemerkungen | |
| Verbeamtete Lehrerin (25 J., A13) | 261 € – 362 € | 806 € | Mit 2 Kindern: PKV 192 € – 271 € |
| Verbeamteter Lehrer (34 J., A12, BW) | 286 € – 389 € | 415 € (pauschale Beihilfe) | Mit 2 Kindern: PKV 212 € – 270 € |
| Angestellter Lehrer (35 J.) | 175 € – 275 € (nach Zuschuss) | Bis 543 € | Mit 2 Kindern: GKV oft günstiger |
| Kind eines Beamten | 35 € – 80 € | – | 80 % Beihilfe |
| Kind eines Angestellten | ab ca. 100 € | ca. 170 € | Keine Familienversicherung bei PKV |
Quellen: versicherungsvergleich-beamte.de, pkv-welt.de, handelsblatt.com
4. GKV vs. PKV für Lehrer: Die wichtigsten Unterschiede
Für Lehrer stellt sich die Frage nach der passenden Krankenversicherung besonders häufig. Beamte haben in der Regel Wahlfreiheit, während Angestellte an Einkommensgrenzen gebunden sind. Die Entscheidung zwischen privater Krankenversicherung (PKV) und gesetzlicher Krankenversicherung (GKV) sollte nicht nur unter Kostengesichtspunkten getroffen werden, sondern auch unter Berücksichtigung von Leistungen, Flexibilität und Familienabsicherung.
Leistungsumfang GKV vs. PKV für Lehrer
Die GKV bietet ein einheitliches Basispaket, das sich am Grundsatz der Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit orientiert. Leistungen wie Heilpraktikerbehandlungen, Einbettzimmer im Krankenhaus oder umfassender Zahnersatz sind nur eingeschränkt oder gar nicht enthalten.
Die PKV hingegen ermöglicht eine individuelle Gestaltung. Lehrer können Tarife wählen, die Leistungen wie freie Arztwahl, Chefarztbehandlung, 100 % Zahnersatz, alternative Heilmethoden oder hochwertige Sehhilfen einschließen. Privatpatienten erhalten zudem meist schneller Facharzttermine, da Ärzte für PKV-Leistungen besser vergütet werden.
Kosten und Beitragsberechnung GKV vs. PKV für Lehrer
- GKV-Beiträge hängen vom Einkommen ab. Der Beitragssatz liegt 2025 bei rund 18 % (inkl. Pflegeversicherung). Für Beamte gibt es meist keinen Zuschuss des Dienstherrn, sodass sie den vollen Beitrag selbst zahlen müssen. Ein Beispiel: Eine verbeamtete Lehrerin mit A13-Besoldung zahlt in der GKV ca. 806 € monatlich.
- PKV-Beiträge richten sich nach Eintrittsalter, Gesundheitszustand und Leistungsumfang, nicht nach Einkommen. Beamte profitieren durch Beihilfe und zahlen oft deutlich weniger: Im Beispiel oben nur ca. 261-362 €. Angestellte Lehrer hingegen tragen nach Arbeitgeberzuschuss einen Eigenanteil von 175-275 €, was im Vergleich zur GKV oft günstiger ist – außer bei größeren Familien.
Familienabsicherung GKV vs. PKV für Lehrer
Ein entscheidender Unterschied für Lehrer mit Familie:
- In der GKV sind Ehepartner ohne eigenes Einkommen und Kinder kostenlos mitversichert.
- In der PKV für Lehrer benötigt jedes Familienmitglied einen eigenen Vertrag. Für Beamtenkinder ist das oft günstig, da sie 80 % Beihilfe erhalten und nur mit kleinen Beiträgen (ca. 35-80 € monatlich) abgesichert werden. Für Kinder angestellter Lehrer kann die PKV dagegen schnell teuer werden (ab ca. 100 € pro Kind).
Abrechnung und Organisation GKV vs. PKV für Lehrer
- GKV: Ärzte rechnen direkt über die Gesundheitskarte ab, Versicherte merken von den Kosten nichts.
- PKV: Lehrer erhalten Rechnungen, reichen diese bei Beihilfestelle und PKV ein und bekommen die Erstattung zurück. Das erfordert etwas Verwaltungsaufwand, bietet aber Transparenz über die tatsächlichen Behandlungskosten.
Rückkehrmöglichkeiten aus PKV für Lehrer
Ein Wechsel zurück in die GKV ist problematisch:
- Beamte bleiben in der Regel lebenslang privat, es sei denn, sie entscheiden sich von Anfang an für die pauschale Beihilfe.
- Angestellte Lehrer können zurück in die GKV, wenn ihr Einkommen unter die Versicherungspflichtgrenze fällt oder sie arbeitslos werden. Ab dem 55. Lebensjahr ist ein Wechsel nahezu ausgeschlossen.
Vergleich: GKV vs. PKV für Lehrer
| Private Krankenversicherung (PKV für Lehrer) | Gesetzliche Krankenversicherung (GKV für Lehrer) | |
| Beitragsberechnung | Alter, Gesundheit, Tarif | Einkommen (ca. 18 % inkl. Pflege) |
| Kosten Beamte | 200-400 € (durch Beihilfe) | ca. 800 € (ohne Zuschuss) |
| Kosten Angestellte | 175-275 € Eigenanteil | bis 543 € Eigenanteil |
| Familienversicherung | Jedes Mitglied eigener Beitrag | Ehepartner + Kinder kostenlos |
| Leistungsniveau | Frei wählbar, oft deutlich höher | Einheitlich, auf Basisleistungen begrenzt |
| Wartezeiten | Kürzer, schneller Facharztzugang | Längere Wartezeiten bei Fachärzten |
| Abrechnung | Rechnungen einreichen | Direktabrechnung über Gesundheitskarte |
| Rückkehr in GKV | Schwierig, ab 55 praktisch unmöglich | Möglich, abhängig vom Einkommen |
Quellen: handelsblatt.com, versicherungsvergleich-beamte.de, pkv-welt.de
Damit wird deutlich: Für Beamte ist die PKV fast immer die günstigere und leistungsstärkere Wahl. Für angestellte Lehrer hängt die Entscheidung stärker von Einkommen, Familienplanung und persönlichem Anspruch an die medizinische Versorgung ab.
5. Familienversicherung: So sichern Sie Kinder und Partner in der PKV für Lehrer ab
Wenn Lehrer privat krankenversichert sind, stellt sich unweigerlich die Frage, wie Ehepartner und Kinder abgesichert werden. Anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gibt es in der privaten Krankenversicherung (PKV) keine kostenlose Familienversicherung. Jedes Familienmitglied benötigt einen eigenen Vertrag. Für Beamte wirkt die Beihilfe hier stark entlastend, während angestellte Lehrer die Kosten vollständig selbst tragen müssen.
Kinder in der PKV
Für Kinder von Lehrern gilt:
- Beamtenkinder haben in der Regel einen Beihilfeanspruch von 80 %. Die PKV deckt dann nur die restlichen 20 % ab. Dadurch sind die Beiträge für Kinder sehr niedrig und bewegen sich meist zwischen 35 € und 80 € pro Monat. Die Leistungen sind oft hochwertig, beispielsweise bei Kieferorthopädie oder stationären Behandlungen.
- Kinder von angestellten Lehrern haben keinen Beihilfeanspruch. Sie benötigen eine Vollversicherung in der PKV, die je nach Alter und Tarif deutlich teurer sein kann. Im Kleinkindalter liegen die Beiträge oft unter 100 €, steigen im Jugendalter jedoch schnell an. Eine Alternative ist die freiwillige Mitgliedschaft in der GKV, die jedoch rund 170 € oder mehr pro Kind kostet.
Ein Sonderfall entsteht, wenn ein Elternteil in der GKV und der andere in der PKV ist: Verdient der privatversicherte Elternteil mehr und liegt sein Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze, können die Kinder nicht beitragsfrei in der GKV mitversichert werden. Sie müssen dann entweder in die PKV oder freiwillig in die GKV (mit eigenem Beitrag).
Ehepartner in der PKV für Lehrer
Auch Ehepartner können nicht kostenlos mitversichert werden:
- Bei Beamten übernimmt die Beihilfe 70 % der Kosten des nicht berufstätigen Ehepartners. Nur die restlichen 30 % müssen über die PKV abgesichert werden. Der Beitrag richtet sich nach Alter und Gesundheitszustand, ist aber durch den hohen Beihilfeanteil deutlich reduziert.
- Bei angestellten Lehrern kann der Arbeitgeberzuschuss auch auf den Ehepartner angewendet werden, solange der Maximalzuschuss noch nicht ausgeschöpft ist. Das entlastet die Kosten spürbar, ersetzt jedoch keine beitragsfreie Familienversicherung.
- Bei GKV-Versicherten Ehepartnern mit geringem Einkommen ist oft eine beitragsfreie Familienversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung möglich. In diesem Fall sollte geprüft werden, ob eine freiwillige PKV-Absicherung tatsächlich sinnvoll ist.
Sonderfall: Pauschale Beihilfe
In einigen Bundesländern (z. B. Hamburg, Berlin, Baden-Württemberg, Niedersachsen) können Beamte statt der klassischen individuellen Beihilfe die pauschale Beihilfe wählen. Der Dienstherr zahlt dann 50 % des GKV-Beitrags. Dieses Modell gilt auch für Ehepartner und Kinder. Die Familie kann somit komplett in der GKV bleiben und erhält trotzdem einen Zuschuss.
Wichtig: Die Entscheidung für die pauschale Beihilfe ist endgültig und schließt den späteren Wechsel ins klassische Beihilfesystem aus.
Vergleich: Absicherung von Familienangehörigen
| Beamte (klassische Beihilfe + PKV) | Angestellte Lehrer (PKV / GKV) | Bemerkungen | |
| Kind | 80 % Beihilfe, 20 % PKV (35–80 €) | PKV-Beitrag ab ca. 100 €, freiwillige GKV ca. 170 € | PKV für Beamtenkinder meist günstiger |
| Ehepartner ohne Einkommen | 70 % Beihilfe, 30 % PKV-Beitrag | Familienversicherung in GKV beitragsfrei möglich, PKV nur gegen Beitrag | Beamte haben Kostenvorteil, Angestellte profitieren in GKV |
| Ehepartner mit Einkommen | Beihilfe 70 %, Rest PKV | Eigene Versicherungspflicht (GKV oder PKV) | Abhängig von Einkommen und Status |
Quellen: handelsblatt.com, versicherungsvergleich-beamte.de, beamtenberatung-plus.de
Bei der Entscheidung zwischen der GKV und PKV für Lehrer sollte immer die gesamte Familiensituation berücksichtigt werden. Für Beamtenfamilien ist die PKV oft die günstigere Lösung, da Beihilfe für Kinder und Partner hohe Kosten abfedert. Angestellte Lehrer hingegen profitieren stärker von der beitragsfreien Familienversicherung in der GKV, sobald mehrere Kinder oder ein nicht berufstätiger Ehepartner mitversichert werden sollen.
6. Wichtige Tipps zur Tarifwahl bei der PKV für Lehrer
Die Wahl des passenden PKV-Tarifs ist für Lehrer eine langfristige Entscheidung, die wohlüberlegt getroffen werden sollte. Ein einmal abgeschlossener Vertrag begleitet Sie über Jahrzehnte hinweg. Die folgenden Hinweise helfen Ihnen, die richtige Wahl zu treffen und typische Fallstricke zu vermeiden.
Beihilfeergänzungstarife für Beamte
Die Beihilfe übernimmt zwar einen Großteil der Krankheitskosten, sie weist aber Leistungslücken auf. Typische Beispiele sind:
- Begrenzungen bei Zahnersatz und Kieferorthopädie
- keine oder eingeschränkte Leistungen für Sehhilfen
- Kürzungen bei Kuren und Reha-Maßnahmen
- Selbstbehalte durch die Kostendämpfungspauschale in einigen Bundesländern
Ein Beihilfeergänzungstarif schließt diese Lücken. Für verbeamtete Lehrer ist er daher besonders empfehlenswert, um eine vollständige Absicherung zu gewährleisten.
Altersrückstellungen und Beitragsstabilität
Ein Teil des PKV-Beitrags wird für Altersrückstellungen verwendet. Diese Rücklagen sollen steigende Gesundheitskosten im Alter abfedern. Je früher der Eintritt in die PKV für Lehrer, desto mehr Rückstellungen können aufgebaut werden.
- Ab dem 21. Lebensjahr wird ein gesetzlicher Zuschlag von 10 % erhoben, der bis zum 60. Lebensjahr angespart wird.
- Beamte profitieren im Alter zusätzlich davon, dass ihr Beihilfesatz von 50 % auf 70 % steigt, was die PKV-Kosten reduziert.
- Dennoch können Beiträge im Alter deutlich steigen. Stiftung Warentest warnt regelmäßig, dass die PKV im Ruhestand zur finanziellen Belastung werden kann, wenn keine zusätzliche Vorsorge getroffen wird.
Tipp: Achten Sie auf Anbieter mit nachweislich stabiler Beitragsentwicklung und prüfen Sie, ob sogenannte Beitragsentlastungstarife für Sie sinnvoll sind. Dabei zahlen Sie während der aktiven Zeit freiwillig mehr, um im Ruhestand dauerhaft niedrigere Beiträge zu haben.
Wechsel- und Rückkehroptionen aus der PKV für Lehrer
Einmal PKV bedeutet oft dauerhaft PKV, vor allem für Beamte. Ein späterer Wechsel zurück in die GKV ist meist ausgeschlossen, außer man verzichtet auf den Beamtenstatus. Angestellte Lehrer können bei sinkendem Einkommen oder Arbeitslosigkeit zwar in die GKV zurückkehren, ab 55 Jahren ist dies jedoch praktisch unmöglich.
Für Beamte, die ihre PKV vorübergehend nicht nutzen möchten (z. B. bei Auslandsaufenthalten oder Elternzeit), gibt es die Möglichkeit einer Anwartschaftsversicherung. Damit sichern Sie sich die Rückkehr in die PKV mit den ursprünglichen Konditionen, ohne eine neue Gesundheitsprüfung absolvieren zu müssen.
Beitragsrückerstattung nutzen
Viele Versicherer belohnen Versicherte, die ein Jahr lang keine Rechnungen einreichen, mit einer Beitragsrückerstattung. Das kann mehrere Monatsbeiträge ausmachen.
- Beispiel: Die Debeka erstattet bis zu 2 Monatsbeiträge, andere Anbieter sogar bis zu 6 Monatsbeiträge.
- Für Beamte ist das besonders attraktiv, da sie ohnehin nur einen Teil der Kosten privat absichern müssen.
Wichtig ist, dass die Gesundheit nicht gefährdet wird: Arztbesuche sollten nicht vermieden werden, nur um eine Rückerstattung zu erhalten.
Gesundheitsprüfung optimal durchlaufen
Beim Eintritt in die PKV müssen Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantwortet werden. Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen (bis zu 30 % Aufschlag) oder sogar zu einer Ablehnung führen.
Tipps:
- Nutzen Sie eine anonyme Risikovoranfrage über einen Makler, um unverbindlich zu prüfen, welcher Versicherer Sie akzeptieren würde.
- Für frisch verbeamtete Lehrer gibt es die Öffnungsaktion: Innerhalb von sechs Monaten nach der Verbeamtung muss die PKV Sie aufnehmen, auch mit Vorerkrankungen (maximal 30 % Zuschlag, keine Ablehnung möglich).
Übersicht: Wichtige Kriterien bei der Wahl des Traifs der PKV für Lehrer
| Bedeutung für Lehrer | Empfehlung | |
| Beihilfeergänzung | Schließt Versorgungslücken bei Beamten | Unbedingt prüfen und ggf. abschließen |
| Altersrückstellungen | Beitragssenkung im Alter | Früher Eintritt vorteilhaft, Anbieter mit stabiler Kalkulation wählen |
| Beitragsentlastungs-tarif | Senkt Kosten im Ruhestand | Sinnvoll bei langfristiger Planung |
| Rückkehroption | Wechsel in GKV meist ausgeschlossen | Anwartschaftsversicherung bei Pausen erwägen |
| Beitragsrück-erstattung | Geld zurück bei Leistungsfreiheit | Attraktiv, aber nur nutzen, wenn gesundheitlich unproblematisch |
| Gesundheitsprüfung | Risiko von Zuschlägen oder Ablehnung | Anonyme Voranfrage nutzen, Öffnungsaktion für Beamte beachten |
Quellen: handelsblatt.com, beamtenberatung-plus.de, pkv-welt.de, Stiftung Warentest
Lehrer sollten ihren PKV-Tarif also nicht nur nach dem aktuellen Beitrag auswählen, sondern auf eine langfristige Absicherung achten. Qualität und Stabilität sind wichtiger als kurzfristige Ersparnisse. Ein gut gewählter Tarif schützt nicht nur während des aktiven Berufslebens, sondern auch im Ruhestand zuverlässig.
7. Nachteile und Risiken der PKV für Lehrer
So attraktiv die Private Krankenversicherung (PKV) für Lehrer auf den ersten Blick erscheint, gibt es doch einige Punkte, die sorgfältig bedacht werden sollten. Insbesondere langfristige Kostenentwicklungen und die eingeschränkten Möglichkeiten einer Rückkehr in die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) können Herausforderungen darstellen.
Steigende Beiträge im Alter bei der PKV für Lehrer
Die PKV-Beiträge sind nicht an das Einkommen gekoppelt, sondern richten sich nach Gesundheitskosten, Alter und Tarif. Zwar bilden Versicherer Altersrückstellungen, um steigende Kosten abzufedern, dennoch können die Beiträge im Laufe der Jahre spürbar ansteigen.
- Beamte sind in einer besseren Ausgangslage: Ihr Beihilfesatz steigt im Ruhestand von 50 % auf 70 %. Dadurch sinkt der private Eigenanteil, was die Belastung reduziert. Viele pensionierte Lehrer zahlen deshalb im Alter sogar weniger als im aktiven Dienst.
- Angestellte Lehrer tragen im Ruhestand die gesamten PKV-Beiträge allein, da der Arbeitgeberzuschuss entfällt. Hier kann die PKV im Vergleich zur GKV spürbar teurer werden, insbesondere ohne rechtzeitige Vorsorge über Beitragsentlastungstarife.
Gesundheitsrisiken und Zugangshürden
Ein weiteres Risiko ist die Gesundheitsprüfung bei Vertragsabschluss. Chronische Erkrankungen oder Vorerkrankungen können zu Zuschlägen von bis zu 30 % oder sogar zu einer Ablehnung führen.
Für frisch verbeamtete Lehrer gibt es jedoch die sogenannte Öffnungsaktion: Innerhalb von sechs Monaten nach Verbeamtung müssen PKVs Bewerber annehmen, selbst bei Vorerkrankungen (max. Zuschlag 30 %). Diese Chance sollten Lehrer mit gesundheitlichen Einschränkungen unbedingt nutzen.
Schwierige Rückkehr in die GKV
Ein Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung ist für Lehrer stark eingeschränkt:
- Beamte: Wer einmal privat versichert ist, bleibt es in der Regel lebenslang. Ein Wechsel zurück in die GKV ist nur möglich, wenn der Beamtenstatus aufgegeben wird, beispielsweise durch Kündigung. Einige Bundesländer bieten die pauschale Beihilfe, mit der Beamte auch in der GKV bleiben können. Diese Entscheidung muss jedoch direkt zu Beginn getroffen werden und ist endgültig.
- Angestellte Lehrer: Sie können zurück in die GKV wechseln, wenn ihr Einkommen unter die Versicherungspflichtgrenze fällt oder sie arbeitslos werden (ALG I). Ab 55 Jahren ist ein Wechsel praktisch ausgeschlossen.
- Über 55 Jahre: Selbst bei einem Jobwechsel oder sinkendem Einkommen bleibt der Zugang zur GKV fast immer versperrt. Einzige Ausnahme kann die beitragsfreie Familienversicherung über den Partner sein, wofür jedoch strenge Einkommensgrenzen gelten.
Verlust von Altersrückstellungen bei Anbieterwechsel
Ein Wechsel zwischen verschiedenen Anbietern der PKV für Lehrer ist in der Regel mit Nachteilen verbunden. Zwar wird ein Teil der Altersrückstellungen übertragen, doch nicht in voller Höhe. Wer den Anbieter nach vielen Jahren wechselt, verliert somit oft einen Teil seiner angesparten Beitragsentlastung.
Verwaltungsaufwand bei der PKV für Lehrer
Im Gegensatz zur GKV, bei der die Abrechnung direkt über die Gesundheitskarte läuft, müssen PKV-Versicherte Rechnungen zunächst selbst bezahlen und anschließend bei Beihilfe und Versicherung einreichen. Viele Lehrer schätzen die Transparenz, andere empfinden den zusätzlichen Aufwand als Belastung.
Vergleich: Risiken der PKV für Lehrer
| Auswirkungen für Lehrer | Bemerkungen | |
| Steigende Beiträge im Alter | Vor allem für Angestellte problematisch, da kein Arbeitgeberzuschuss im Ruhestand | Beamte profitieren durch 70 % Beihilfe im Alter |
| Gesundheitsprüfung | Zuschläge oder Ablehnung möglich | Öffnungsaktion für Beamte innerhalb von 6 Monaten |
| Rückkehr in GKV schwierig | Beamte praktisch ausgeschlossen, Angestellte nur unter bestimmten Bedingungen | Ab 55 Jahren fast unmöglich |
| Verlust von Altersrückstellungen | Bei Anbieterwechsel erhebliche Nachteile | Von Beginn an sorgfältig den passenden Anbieter wählen |
| Verwaltungsaufwand | Rechnungen müssen eingereicht werden | Mehr Transparenz, aber zusätzlicher Aufwand |
Quellen: handelsblatt.com, clark.de, beamtenberatung-plus.de, versicherungsbote.de
Lehrer sollten die Risiken der PKV realistisch einschätzen. Für Beamte überwiegen die Vorteile meist deutlich, da der Staat im Alter einen Großteil der Kosten übernimmt. Für angestellte Lehrer ist die Entscheidung komplexer: Sie müssen nicht nur aktuelle Kosten, sondern auch die langfristige Finanzierbarkeit im Ruhestand berücksichtigen.
8. PKV im Referendariat: Was gilt für Berufseinsteiger?
Das Referendariat ist für angehende Lehrer eine besondere Phase, auch in puncto Krankenversicherung. Ob Referendare in die Private Krankenversicherung (PKV) wechseln können oder in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bleiben müssen, hängt vom Beschäftigungsstatus und vom jeweiligen Bundesland ab.
Referendare als Beamte auf Widerruf
In den meisten Bundesländern (z. B. Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg) werden Lehramtsanwärter als Beamte auf Widerruf eingestellt. Damit sind sie von der Versicherungspflicht in der GKV befreit und haben Anspruch auf Beihilfe, meist in Höhe von 50 %.
Besonders attraktiv ist, dass es für Referendare spezielle Anwärtertarife in der PKV gibt:
- Beiträge liegen oft nur zwischen 60 € und 150 € pro Monat.
- Altersrückstellungen werden in dieser Zeit nicht gebildet, was die Kosten zusätzlich senkt.
- Der volle Leistungskatalog der PKV (z. B. freie Arztwahl, Zahnersatz, Chefarztbehandlung) steht bereits zur Verfügung.
Zum Vergleich: Ein Referendar in der GKV müsste rund 18 % seiner Bezüge (ca. 1.500-1.600 € netto) für Kranken- und Pflegeversicherung zahlen. Das sind etwa 270 € monatlich, und zwar ohne Zuschuss des Dienstherrn. Damit ist die PKV für verbeamtete Referendare in den allermeisten Fällen deutlich günstiger.
Nach Ende des Referendariats läuft der Anwärtertarif automatisch aus. Beim Übergang ins Beamtenverhältnis auf Probe oder Lebenszeit wird der Vertrag in einen regulären Beihilfetarif überführt, der Altersrückstellungen enthält. Dadurch steigen die Beiträge etwas an, bleiben jedoch im Vergleich zur GKV sehr günstig.
Referendare im Angestelltenverhältnis
Einige Bundesländer (früher z. B. Berlin) stellen Referendare als Angestellte ein. Diese unterliegen der Versicherungspflicht in der GKV, da ihr Einkommen deutlich unterhalb der Versicherungspflichtgrenze liegt.
- Ein Wechsel in die PKV ist in dieser Zeit in der Regel nicht möglich.
- Eine Ausnahme besteht, wenn sich der Referendar von der Versicherungspflicht befreien lässt. Dann kann er in die PKV wechseln, erhält aber nur den üblichen Arbeitgeberzuschuss.
- Da das Referendariat nur etwa 18 Monate dauert, ist ein Wechsel für Angestellte meist wenig sinnvoll, da nach Ende der Ausbildung möglicherweise ohnehin ein erneuter Kassenwechsel ansteht.
Familienaspekte im Referendariat
Für Referendare mit Familie spielt die Krankenversicherung der Angehörigen eine wichtige Rolle.
- In der GKV sind Ehepartner und Kinder beitragsfrei mitversichert, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind.
- In der PKV benötigen Angehörige eigene Verträge. Beamtenkinder haben dabei einen Anspruch auf 80 % Beihilfe und sind dadurch sehr günstig versichert (ca. 35-80 € pro Kind).
- Bei mehreren Kindern und einem nicht berufstätigen Ehepartner kann die GKV finanziell attraktiver sein, auch wenn sie für den Referendar selbst teurer ist.
Tipps für Berufseinsteiger
- Prüfen Sie, ob in Ihrem Bundesland eine pauschale Beihilfe angeboten wird. In diesem Modell zahlt der Dienstherr 50 % des GKV-Beitrags, sodass die gesetzliche Versicherung eine Alternative sein kann. Die Entscheidung für dieses Modell ist allerdings endgültig.
- Wenn Sie PKV-Anwärtertarife nutzen, wählen Sie am besten gleich einen Anbieter mit stabilen Beihilfetarifen für die Zeit nach dem Referendariat. So vermeiden Sie einen Anbieterwechsel und sichern sich gute Konditionen für die Zukunft.
- Nutzen Sie die Gelegenheit zur Gesundheitsprüfung im jungen Alter. Als Referendar sind Sie meist gesund und haben damit beste Chancen auf einen günstigen Tarif ohne Zuschläge.
Übersicht: PKV für Lehrer im Referendariat
| Versicherungs-pflicht | Typische Kosten | Bemerkungen | |
| Beamte auf Widerruf | Wahlfreiheit (PKV oder GKV) | PKV: 60-150 €, GKV: ca. 270 € | PKV fast immer günstiger, Anspruch auf Beihilfe |
| Angestellte Referendare | Pflicht in GKV | ca. 270 € | PKV nur über Befreiung möglich, meist unattraktiv |
| Familie in PKV | Eigene Verträge nötig | Kinder: 35–80 € (Beamte) | Vorteil PKV bei wenigen Kindern, Vorteil GKV bei größeren Familien |
Quellen: handelsblatt.com, beamtenservice.de, versicherungsvergleich-beamte.de
Damit ist klar: Für die meisten Referendare, die Beamte auf Widerruf sind, ist die PKV mit Anwärtertarifen die beste Wahl. Angestellte Referendare hingegen sind in der Regel besser beraten, zunächst in der GKV zu bleiben.
Fazit: So treffen Sie die Wahl zwischen GKV und PKV für Lehrer richtig
Die Entscheidung zwischen GKV und PKV für Lehrer ist eine der wichtigsten Weichenstellungen in der beruflichen Laufbahn. Beamte profitieren in aller Regel stark von der PKV, da die Beihilfe einen großen Teil der Kosten trägt und so ein hochwertiger Versicherungsschutz zu vergleichsweise geringen Beiträgen möglich ist. Für angestellte Lehrer fällt die Abwägung komplexer aus, da hier Faktoren wie Einkommen, Familienstand und Kinderzahl entscheidend sind. Referendare wiederum profitieren von besonders günstigen Anwärtertarifen, sollten aber schon früh an ihre langfristige Absicherung denken.
Klar ist: Ein pauschaler Rat genügt nicht. Jeder Lehrer hat individuelle Voraussetzungen und Ziele, die in die Entscheidung einbezogen werden müssen. Genau hier setzt eine fundierte Beratung an: Sie zeigt, welcher Tarif wirklich zu Ihrer Lebenssituation passt und wie Sie langfristig finanziell abgesichert sind.
Als staatlich geprüfter Finanzanlagenfachmann und Versicherungsfachmann mit jahrelanger Erfahrung in der Beratung von Beamten und Lehrern biete ich Ihnen eine verlässliche, digitale und individuell zugeschnittene Begleitung bei Ihrer Versicherungsentscheidung.
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Albert Sibert
Versicherungsexperte
Über den Autor
Albert Sibert ist staatlich geprüfter Finanzanlagen- und Versicherungsfachmann mit über fünf Jahren Erfahrung. Als Experte für Berufseinsteiger, duale Studenten sowie Beschäftigte im öffentlichen und privaten Dienst begleitet er seine Mandanten mit dem Best-Select-Prinzip und dem Zugang zu über 250 Partnergesellschaften.
Geprägt durch eigene familiäre Erfahrungen mit finanzieller Unsicherheit verfolgt er heute die Mission, Menschen Sicherheit, Klarheit und wirtschaftliche Freiheit zu ermöglichen.





