
Private Krankenversicherung für Beamte
Der umfassende Ratgeber zur PKV für Beamte

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01.09.2025
Beamte, Krankenversicherung, Anwärter
Die PKV für Beamte: Was Sie wissen sollten
Dieser Ratgeber richtet sich an Beamtinnen und Beamte aller Laufbahnen. Sie erhalten eine klare Orientierung zu Beihilfe und Zuschüssen, zu den Vor- und Nachteilen von GKV und PKV für Beamte, zu Tarifarten samt Beihilfeergänzung, zu empfehlenswerten Anbietern, zur Öffnungsaktion bei Vorerkrankungen, zur Familienabsicherung und zur Beitragssituation im Ruhestand. Ziel ist ein fundierter Überblick, der Ihnen hilft, die für Ihre Lebenssituation passende Krankenversicherung bewusst zu wählen.
In diesem Artikel lernen Sie:
Das Wichtigste in Kürze
Wahlfreiheit: Als Beamtin oder Beamter können Sie zwischen GKV und PKV wählen. Rund 85 % entscheiden sich wegen der Beihilfe für die PKV für Beamte.
Beihilfe senkt Beiträge: Typisch sind 50 % für Aktive, 70 % für Beamte mit mindestens zwei Kindern sowie für Pensionäre, 80 % für Kinder. Versichert werden nur die Restkosten über die PKV für Beamte.
Länderregelungen: Die pauschale Beihilfe gibt es in Hamburg, Berlin, Bremen und Brandenburg. Sie bezuschusst die GKV und muss früh gewählt werden.
PKV für Beamte oft günstiger: Beispiel A12 mit 4.000 € brutto, GKV etwa 720 € monatlich, PKV für die Restkosten meist etwa 250 bis 300 €. Für Kinder kostet die PKV oft 35 bis 80 €, freiwillige GKV etwa 220 bis 230 €.
Leistungen richtig abrunden: PKV Tarife bieten oft Chefarztbehandlung, Einbettzimmer und starken Zahnersatz. Beihilfeergänzungstarife schließen Lücken wie Sehhilfen, Hilfsmittel und in Berlin sowie Hamburg Wahlleistungen im Krankenhaus.
Familienversicherung: Kinder haben meist 80 % Beihilfe. Neugeborene können ohne Gesundheitsprüfung aufgenommen werden, wenn ein Elternteil seit mindestens drei Monaten PKV versichert ist und der Antrag binnen zwei Monaten gestellt wird.
Sonderregeln und Langfristwirkung: Öffnungsaktion innerhalb von sechs Monaten ab Verbeamtung sichert die Aufnahme ohne Ausschlüsse, maximal 30 % Zuschlag, auch für berücksichtigungsfähige Angehörige. Im Ruhestand steigt die Beihilfe meist auf 70 % und die PKV Beiträge liegen häufig deutlich unter 300 €, Ausnahme Baden Württemberg für neu Verbeamtete ab 2013.
Ich bin Albert Sibert, unabhängiger Finanzberater und Versicherungsexperte für Studenten, Beamte und Lehrer. Ich helfe seit Jahren dabei, komplexe Versicherungsthemen verständlich zu machen, damit Sie gute Entscheidungen treffen können. Auch bei PKV oder BU.
Disclaimer: Dieser Beitrag dient der allgemeinen Information und ersetzt keine fachliche Beratung. Die Informationen können sich regelmäßig ändern. Trotz sorgfältiger Recherche und Fachkenntnis übernehme ich keine Gewähr oder Haftung für Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit.
1. Einführung: Krankenversicherung für Beamte, Grundlagen und Entscheidungsfreiheit
Als Beamter sind Sie nicht in der gesetzlichen Krankenversicherung versicherungspflichtig. Sie können frei wählen, ob Sie sich freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versichern oder in die private Krankenversicherung (PKV) wechseln.
In der Praxis entscheidet sich die große Mehrheit für die PKV, da die Kombination aus Beihilfe und privatem Restkostentarif häufig den günstigeren und leistungsstärkeren Schutz bietet. Laut Fachquellen nutzen rund 85 % die PKV für Beamte, vor allem wegen der finanziellen Entlastung durch die Beihilfe und die individuell wählbaren Leistungen.
Die Beihilfe ist ein eigenständiges Versorgungssystem. Ihr Dienstherr erstattet einen festen prozentualen Anteil Ihrer beihilfefähigen Krankheitskosten. Sie reichen die Rechnung bei der Beihilfestelle ein, den verbleibenden Anteil sichern Sie mit einer privaten Restkostenversicherung ab. Die Beihilfe erbringt keine Sachleistungen wie die GKV, sondern erstattet prozentual. Für eine lückenlose Absicherung benötigen Beamte deshalb die Kombination aus Beihilfe und beihilfekonformer PKV.
Freiwillige GKV ist möglich, jedoch ohne klassischen Arbeitgeberanteil. Wer als Beamter in der GKV bleibt, trägt den vollen Beitrag selbst. Einige Länder bieten als Alternative zur individuellen Beihilfe einen pauschalen Zuschuss an. Dazu zählen Hamburg, Berlin, Bremen und Brandenburg. Dieser Zuschuss soll den Verbleib in der GKV erleichtern. Die Entscheidung für das pauschale Modell ist in der Regel zu Beginn zu treffen, ein späterer Wechsel ist oft nicht vorgesehen.
Spezielle Statusgruppen wie Polizeivollzugsbeamte oder Soldaten erhalten im aktiven Dienst oft freie Heilfürsorge. Diese übernimmt die Krankheitskosten vollständig. Für den späteren Wechsel in die PKV empfiehlt sich eine Anwartschaft, damit Sie nach Ende der Heilfürsorge ohne erneute Gesundheitsprüfung in einen passenden Beamtentarif übergehen können.
Ein Beitragsvergleich zeigt die wirtschaftlichen Effekte der Wahlfreiheit deutlich. Ein lediger Beamter in A12 mit 4.000 € Bruttoeinkommen zahlt in der GKV als freiwilliges Mitglied einen vollen Beitrag. Der PKV Beitrag für den Restkostentarif fällt durch den Beihilfeanteil deutlich niedriger aus.
2. Beihilfesystem, Funktionsweise, Anspruchsberechtigte und Unterschiede zwischen Bund und Ländern
Die Beihilfe ist das eigenständige Krankenversorgungssystem für Beamte. Ihr Dienstherr erstattet einen festen prozentualen Anteil der beihilfefähigen Aufwendungen, Sie reichen die Rechnungen ein und erhalten die Erstattung anteilig. Da die Beihilfe keine Sachleistungen erbringt, benötigen Sie zur vollständigen Absicherung eine passende Restkostenabsicherung über eine beihilfekonforme private Krankenversicherung. So werden zusammen 100 Prozent der Kosten abgesichert.
Anspruch auf Beihilfe haben alle verbeamteten Personen, also Beamte auf Widerruf, Probe und Lebenszeit. Berücksichtigungsfähige Angehörige, etwa Ehepartner ohne eigene Absicherung und Kinder, können ebenfalls Beihilfe erhalten. Für Polizeivollzugsbeamte oder Soldaten gilt häufig freie Heilfürsorge, die im aktiven Dienst 100 % der Krankheitskosten abdeckt. In diesen Fällen empfiehlt sich eine Anwartschaft auf die PKV, damit der spätere Wechsel in die Beihilfe plus PKV nahtlos gelingt.
Beihilfesätze nach Personenkreis und Status
| Typischer Beihilfesatz | Hinweis zur Anwendung | |
| Aktive Beamtin oder Beamter ohne Kind | 50 % | Restkosten zu 50 % privat absichern |
| Aktive Beamtin oder Beamter mit zwei oder mehr Kindern | 70 % | Entlastung durch höheren Beihilfeanteil |
| Versorgungsempfängerin oder Versorgungsempfänger | 70 % | Gilt in Bund und vielen Ländern |
| Kinder, Waisen | 80 % | Restkosten nur zu 20 % privat |
| Berücksichtigungsfähige Ehegattin oder Ehegatte | 70 % | Meist bei Jahreseinkommen unter ca. 20.000 € beim Bund |
Quellen: info-beihilfe.de, dbb.de
Die genannten Sätze sind der Grundrahmen in Bund und den meisten Ländern. Abweichungen sind möglich, zudem erhalten Beamte in Elternzeit oft 70 % Beihilfe. Prüfen Sie deshalb immer die Beihilfeverordnung Ihres Dienstherrn.
Wichtige Unterschiede zwischen Bund und Ländern
Die Beihilfevorschriften sind nicht bundeseinheitlich geregelt. Es gibt abweichende Sätze, Leistungsausschlüsse und zusätzliche Regelungen, die Ihre Absicherung direkt beeinflussen. Besonders relevant sind Vorgaben zu Wahlleistungen im Krankenhaus, zu beihilfefähigen Hilfsmitteln, zu Sehhilfen, zu Arzneimitteln und zu Eigenbehalten. Ein passender Beihilfeergänzungstarif in der PKV für Beamte schließt typische Lücken, etwa bei Wahlleistungen oder Höchstbeträgen.
| Zahlenbasierte Besonderheit | Betroffener Bereich | |
| Sachsen | 70 % ab dem ersten Kind, 90 % ab zwei Kindern | Beihilfesatz für Aktive mit Kindern |
| Baden Württemberg, neue Beamte ab 2013 | 50 % starr, kein Anstieg auf 70 % im Ruhestand | Beihilfesatz für Aktive und Pensionäre |
| Bremen, Hessen | Plus 5 %-Punkte je Kind oder Angehörigen | Erhöhung des individuellen Beihilfesatzes |
| Hessen, stationär | Plus 15 % im stationären Bereich | Beihilfe im Krankenhaus |
| Berlin, Hamburg | Wahlleistungen im Krankenhaus 0 % beihilfefähig | Chefarztbehandlung, Einbettzimmer |
Quellen: info-beihilfe.de, dbb.de
Ein praktisches Beispiel ist Hamburg. Aktive erhalten 50 % Beihilfe, Wahlleistungen im Krankenhaus sind jedoch nicht beihilfefähig. Wer Chefarztbehandlung oder ein Einbettzimmer wünscht, braucht dafür einen ergänzenden privaten Tarif. Berlin handhabt Wahlleistungen analog.
Ein weiterer Unterschied betrifft Kostendämpfungspauschalen. Einige Länder kürzen die jährliche Beihilfe um feste Eigenanteile nach Besoldungsgruppe. In Bayern gibt es keine solche Pauschale, in Nordrhein Westfalen nur sehr geringe, in Saarland und Sachsen Anhalt greifen Pauschalen bereits ab A7. Da die Beträge variieren, sollten Sie die für Sie gültigen Sätze bei der Beihilfestelle erfragen.
Wichtig ist die Abstimmung zwischen Beihilfe und PKV Tarif. Da die Beihilfe nur beihilfefähige Aufwendungen anteilig erstattet, entstehen Lücken bei nicht beihilfefähigen Leistungen. Diese schließen Sie über einen Beihilfeergänzungstarif, etwa bei Sehhilfen, Heil und Hilfsmitteln, Zahnersatz oder Wahlleistungen. So sichern Sie im Ergebnis wieder 100 %, trotz länderspezifischer Besonderheiten.
3. Beihilfe vs. pauschaler Zuschuss: Welche Modelle gibt es in den Bundesländern?
Bei der klassischen Beihilfe erstattet Ihr Dienstherr einen festen Anteil Ihrer beihilfefähigen Aufwendungen. Die verbleibenden Restkosten sichern Sie mit einer beihilfekonformen privaten Krankenversicherung ab. Dieses Zusammenspiel ist in Bund und den meisten Ländern der Regelfall.
Einige Länder bieten zusätzlich die pauschale Beihilfe an. Dazu zählen nach derzeitigem Stand Hamburg, Berlin, Bremen und Brandenburg. Hier zahlt der Dienstherr auf Wunsch einen Zuschuss zur GKV Prämie, analog zum Arbeitgeberanteil bei Angestellten. Ziel ist es, den Verbleib in der GKV finanziell zu erleichtern. Die Wahl für das pauschale Modell erfolgt in der Regel zu Beginn. Ein späterer Wechsel aus der PKV in die pauschale Beihilfe ist nicht immer möglich. In Ländern ohne pauschale Beihilfe tragen Beamte in der GKV den vollen Beitrag selbst.
Für die Entscheidung ist wichtig, wie Ihr Dienstherr die Beihilfe ausgestaltet. Prüfen Sie, ob die individuelle Kostenerstattung mit Restkosten PKV für Sie mehr Leistung bei geringerer Eigenbelastung bietet, oder ob der Zuschuss zur GKV in Ihrem Land verfügbar ist und zu Ihrer Familiensituation passt. In der Praxis wählen wegen der finanziellen Vorteile weiterhin viele Beamte die Kombination aus Beihilfe und PKV.
| Beispielrechnung aktiv, ledig, A12, 4.000 € brutto | Monatlicher Betrag | Annahme laut Quelle |
| Freiwillige GKV ohne pauschalen Zuschuss | ca. 720 € | Beitrag zur GKV und Pflege, kein Arbeitgeberanteil bei Beamten |
| PKV Restkostentarif bei 50 % Beihilfe | ca. 250 . 300 € | Beitrag abhängig von Eintrittsalter und Tarif |
Quelle: beamtenservice.de, beamtenberater.com
4. PKV für Beamte oder GKV? Vor- und Nachteile im Vergleich
Als Beamter haben Sie echte Wahlfreiheit. Entweder Sie kombinieren Beihilfe und private Krankenversicherung oder Sie bleiben freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung. Beide Wege haben unterschiedliche Kostenmechaniken und Leistungsniveaus. Entscheidend sind Ihr Familienstatus, Ihr Gesundheitszustand, Ihr Bundesland und Ihre langfristige Planung.
Vorteile der PKV für Beamte
Die PKV Beitröge für Beamte orientieren sich nicht am Einkommen.
Statt am Einkommen, orientieren sich die Beiträge nach Eintrittsalter und Leistungsumfang. Beförderungen erhöhen daher nicht automatisch Ihren Beitrag.
Durch die Beihilfe sichern Sie nur die Restkosten ab.
Häufig liegen die Monatsbeiträge spürbar unter der GKV. Ein durchschnittlicher beihilfeberechtigter Erwachsener zahlte 2022 etwa 234 € und 2024 voraussichtlich 256 €.
Leistungen können deutlich über dem GKV Katalog liegen.
Beispiele sind freie Arztwahl, Behandlung durch Fachärzte, Wahlleistungen im Krankenhaus, hohe Zahnersatzquoten, Heilpraktikerleistungen, bessere Erstattung für Sehhilfen.
PKV Anbieter zahlen teils Beitragsrückerstattungen bei Leistungsfreiheit. Basisabsicherungen sind steuerlich als Vorsorgeaufwendungen ansetzbar.
Nachteile der PKV für Beamte
Jede Person benötigt einen eigenen Vertrag.
Familien zahlen daher Beiträge für alle Mitglieder, auch wenn Kinder dank Beihilfe günstig sind.
Es gibt eine Gesundheitsprüfung bei der PKV für Beamte.
Vorerkrankungen können Zuschläge auslösen. Die Öffnungsaktion garantiert neuen Beamten dennoch eine Aufnahme ohne Ausschlüsse, mit maximal 30 % Zuschlag.
Beiträge können im Zeitverlauf bei der PKV für Beamte steigen.
Alterungsrückstellungen dämpfen diesen Effekt. Sehr hohe Beiträge sind statistisch selten. Nur etwa 2,3 % der PKV Versicherten zahlen mehr als 769 €, über 1.000 € sind es 0,07 %.
Sie reichen Rechnungen ein und organisieren die Erstattung bei Beihilfe und PKV.
Ein vereinbarter Selbstbehalt senkt Beiträge, erfordert aber finanzielle Reserve.
Vorteile der GKV für Beamte
Familien profitieren von der beitragsfreien Mitversicherung der Familienmitglieder.
Kinder und nicht erwerbstätige Ehepartner können mitversichert werden, sofern die Voraussetzungen vorliegen.
Keine Gesundheitsprüfung und keine Risikozuschläge.
Das ist für chronisch Erkrankte planbar.
Die Beiträge der GKV sind einkommensabhängig.
Ihre Beiträge sind damit in Phasen mit geringerem Einkommen niedriger. Einige Länder zahlen als Alternative zur individuellen Beihilfe einen pauschalen Zuschuss zur GKV.
Nachteile der GKV für Beamte
Ohne pauschalen Zuschuss tragen Sie den vollen Beitrag.
Das ist oft deutlich teurer als Beihilfe plus PKV. Ein verbeamteter Lehrer mit 60.000 € Jahresbrutto zahlt in der GKV rund 960 € monatlich, in der PKV häufig etwa 250 bis 300 €.
Sie verzichten faktisch auf individuelle Beihilfeleistungen.
Der Leistungskatalog ist begrenzt, etwa beim Zahnersatz oder bei Wahlleistungen im Krankenhaus.
Ein späterer Systemwechsel ist eingeschränkt.
Ab 55 Jahren ist der Weg von der PKV zurück in die GKV praktisch versperrt. Zudem entfällt die Pflichtversicherung der Rentner, freiwillig Versicherte zahlen im Ruhestand weiter den vollen Beitrag auf die Pension.
Kostenbeispiele für GKV und PKV für Beamte
| Kennzahl oder Szenario | Betrag in Euro pro Monat |
| Durchschnittsbeitrag beihilfeberechtigte Person 2022 | ca. 234 € |
| Durchschnittsbeitrag beihilfeberechtigte Person 2024 | ca. 256 € |
| PKV Restkostentarif aktiv bei 50 % Beihilfe | ca. 250 bis 300 € |
| Freiwillige GKV Beamter A12, 4.000 € brutto | ca. 720 € |
| GKV Lehrer mit 60.000 € Jahresbrutto | ca. 960 € |
| PKV Kind mit 80 % Beihilfe | ca. 35 bis 80 € |
| Freiwillige GKV für ein Kind | ca. 220 bis 230 € |
| Anteil der Beamten in der PKV | ca. 85 % |
| Anteil der PKV Versicherten mit Beitrag über 769 € | ca. 2,3 % |
| Anteil der PKV Versicherten mit Beitrag über 1.000 € | ca. 0,07 % |
Quellen: beamtenberater.com, beamtenservice.de, versicherungsvergleich-beamte.de,
Für Lehrkräfte, Referendare sowie angehende Lehrer ist die Kombination aus Beihilfe und PKV in vielen Fällen finanziell und qualitativ vorteilhaft. Familien mit mehreren Kindern sollten jedoch genau rechnen. Die beitragsfreie Familienversicherung der GKV kann je nach Konstellation attraktiv sein. Prüfen Sie zudem, ob Ihr Bundesland die pauschale Beihilfe anbietet und wie die Beihilfeverordnung Wahlleistungen oder Hilfsmittel behandelt.
5. Tarife PKV für Beamte, Restkostentarif, Beihilfeergänzung und Tarifstruktur
Beamtentarife der PKV sind auf die Beihilfe abgestimmt. Sie sichern immer nur den Teil ab, den Ihre Beihilfe nicht übernimmt. Dadurch bleiben Beiträge niedrig und Leistungen beihilfekonform. Grundlage ist Ihr persönlicher Beihilfesatz und die Struktur des gewählten Tarifs.
Ein Beihilfetarif übernimmt exakt die Restkosten. Beispiel aus der Praxis. Reicht der Arzt eine Rechnung über 60 € ein, zahlt die Beihilfe bei 50 % 30 €. Ihre PKV übernimmt die verbleibenden 30 €. So sind 100 % abgesichert.
Restkostentarif passend zum Beihilfesatz bei der PKV für Beamte
| Beihilfesatz laut Dienstherr | Erforderlicher PKV Anteil an den Kosten | Ergebnis für die Absicherung |
| 50 % für Aktive ohne Kind | 50 % Restkosten | 100 % durch Beihilfe plus PKV |
| 70 % ab zwei Kindern sowie für Versorgungsempfänger | 30 % Restkosten | 100 % durch Beihilfe plus PKV |
| 80 % für Kinder | 20 % Restkosten | 100 % durch Beihilfe plus PKV |
Quellen: info-beihilfe.de, versicherungsvergleich-beamte.de
Beihilfeergänzungstarif, Lücken schließen und Leistungen in der PKV für Beamte abrunden
Der Beihilfeergänzungstarif fängt Kürzungen der Beihilfe ab. Typische Beispiele sind Sehhilfen, Hilfsmittel, Arzneimittel, Zahnersatz, Auslandsimpfungen und Rücktransport. In einigen Ländern sind Wahlleistungen im Krankenhaus nicht beihilfefähig. Dazu gehören Berlin und Hamburg. Dann ersetzt ein spezieller Wahlleistungstarif Chefarztbehandlung und Einbettzimmer.
So wirkt die Ergänzung in Zahlen. Zahlt die Beihilfe trotz 50 %-Satz in einem Bereich nur 40 %, entstehen 10 % Restlücke. Ihr Beihilfetarif deckt weiterhin 50 %, der Ergänzungstarif übernimmt die fehlenden 10 %. Ergebnis sind wieder 100 %.
| Typische Lücke oder Besonderheit | Beihilfeanteil Beispiel | Abdeckung durch Ergänzung | Relevanz im Praxisfall |
| Kürzung bei beihilfefähigen Aufwendungen | 40 statt 50 % | 10 % zusätzlich | Schließt die Differenz auf 100 % |
| Wahlleistungen im Krankenhaus Berlin, Hamburg | 0 | bis 100 % über Wahlleistungstarif | Absicherung für Chefarzt und Einbettzimmer |
Quellen: versicherungsvergleich-beamte.de, dbb.de
Die Leistungen der Ergänzungstarife unterscheiden sich deutlich. Einige decken ambulant, stationär, Zahn und Kur umfassend, andere nur einzelne Bereiche. In älteren Tarifgenerationen gab es Einschränkungen, etwa bei Debeka und HUK Coburg im ambulanten Ergänzungsbereich. Die DBV hatte in älteren ambulanten Tarifen Lücken, leistet aber gut bei Hilfsmitteln und Heilpraktiker. Moderne Tariflinien wurden vielfach erweitert.
Die Kosten der Ergänzung bleiben überschaubar. Für Vollbeamte liegen sie häufig bei etwa 10 bis 20 € im Monat. Im Anwärtertarif kosten sie teils nur wenige Euro. Der finanzielle Nutzen ist hoch, wenn Beihilfelücken auftreten, zum Beispiel bei Zahnersatz oder nicht beihilfefähigen Impfungen für private Auslandsreisen.
Tarifstruktur, Bausteine und Selbstbehalt bei der PKV für Beamte
Ein guter Beamtentarif besteht aus klaren Bausteinen. Ambulant, stationär, Zahn sowie optional Kur und Wahlarzt. Die Bausteine orientieren sich am Beihilferecht Ihres Dienstherrn. Prüfen Sie die Leistungstiefe und die Ergänzung für typische Lücken. Ergänzend kann ein Selbstbehalt den Beitrag senken. Viele Beamte wählen einen festen Betrag pro Jahr, zum Beispiel 300 €. Das erfordert Rücklagen, senkt aber den laufenden Beitrag.
Achten Sie auf digitale Services. Schnelle Erstattung und Apps erleichtern die Abrechnung im Kostenerstattungsprinzip. Die Rechnung geht an Beihilfe und PKV. Sie erhalten die Anteile separat.
Anwärtertarife für Referendare und Beamte auf Widerruf für die PKV für Beamte
Anwärtertarife sind zeitlich befristet und stark vergünstigt. Gründe sind das junge Eintrittsalter und der Verzicht auf Alterungsrückstellungen in dieser Phase. Die Laufzeit beträgt meist zwei bis fünf Jahre. Trotz des niedrigen Beitrags gilt der volle Leistungsumfang des gewählten Tarifs.
Beitragsbild in der Praxis. Ein Anwärter mit 50 % Beihilfe zahlt häufig etwa 70 bis 80 € monatlich für die Restkosten. Hinzu kommt ein kleiner Betrag für den Ergänzungstarif. In Summe ergeben sich oft etwa 80 bis 90 €. Nach Ende der Anwärterzeit wird ohne neue Gesundheitsprüfung in den regulären Beamtentarif umgestellt. Dann steigen die Beiträge, da Alterungsrückstellungen einfließen.
| Merkmal Anwärtertarif | Typischer Wert oder Spanne | Einordnung |
| Laufzeit | 2 bis 5 Jahre | Befristet auf Vorbereitungsdienst |
| Beitrag Restkosten 50 % | ca. 70 bis 80 € pro Monat | Alters und tarifabhängig |
| Ergänzungstarif Anwärter | wenige Euro pro Monat | Schließt Beihilfelücken |
| Summe Anwärter gesamt | ca. 80 bis 90 € pro Monat | Restkosten plus Ergänzung |
| Umstellung nach Ausbildungsende | ohne neue Gesundheitsprüfung | Beitrag steigt durch Alterungsrückstellungen |
Quellen: beamtenservice.de, versicherungsvergleich-beamte.de
Wichtig für den Übergang: Wechseln Sie rechtzeitig vom Anwärter in den regulären Beamtentarif. Der Versicherer informiert Sie dazu. Wer die Verbeamtung nicht fortsetzt, hat ein Sonderkündigungsrecht und kann in die GKV zurück.
6. Öffnungsaktion, Aufnahmegarantie mit Vorerkrankungen in die PKV für Beamte
Die Öffnungsaktion ist eine gemeinsame Regelung der privaten Krankenversicherer mit dem Beamtenbund. Sie garantiert neuen Beamtinnen und Beamten eine Aufnahme in die PKV für Beamte ohne Ablehnung und ohne Leistungsausschlüsse. Der Versicherer darf einen Risikozuschlag erheben, dieser ist auf 30 % begrenzt. Das erleichtert den Einstieg trotz Vorerkrankungen erheblich.
Konditionen und Fristen im Überblick
| Regelinhalt | Konkreter Wert | Bedeutung in der Praxis |
| Antragsfenster ab Ernennung | 6 Monate | Nur in diesem Zeitraum gilt die Garantie |
| Annahmeverpflichtung | Ja, erster formgerechter Antrag muss angenommen werden | Keine Ablehnung möglich |
| Leistungsausschlüsse | Keine | Auch bestehende Erkrankungen sind mitversichert |
| Maximaler Risikozuschlag | 30 % | Mehr als 30 % ist nicht zulässig |
| Geltung für Angehörige | Ja, Ehegatten und Kinder | Wenn diese in die PKV wechseln möchten |
| Einbeziehung Anwärter | Ja, seit 2019 | Gilt auch für Beamte auf Widerruf |
| Öffnung für Pensionierte | Möglich | Wechsel aus der GKV in die PKV nutzbar |
| Erstantrag mit Verweis auf Öffnung | Erforderlich | Gleich im ersten Antrag kenntlich machen |
Quellen: beamtenservice.de, pkv.wiki
Ein Beispiel aus der Praxis verdeutlicht den Vorteil: Ohne Öffnung wäre etwa bei Diabetes ein Zuschlag von 100 % denkbar oder eine Ablehnung. Mit Öffnungsaktion ist maximal 30 % Zuschlag zulässig und der Vertrag wird angenommen.
Wer profitiert und wie läuft der Antrag für die PKV für Beamte
Anspruch haben neu verbeamtete Personen im genannten Zeitfenster.
Das gilt für Beamte auf Widerruf, auf Probe und auf Lebenszeit. Die Öffnung erstreckt sich auch auf berücksichtigungsfähige Ehegatten und Kinder, wenn diese in die PKV wechseln. Bereits pensionierte Beamte können die Öffnung ebenfalls nutzen, wenn sie bisher gesetzlich versichert sind.
Wichtig ist die formgerechte Antragstellung.
Weisen Sie im ersten Antrag ausdrücklich auf die Öffnungsaktion hin. Wird zunächst ein normaler Antrag gestellt und abgelehnt, wird der weitere Ablauf schwieriger. Besser direkt mit der Öffnung beantragen.
Bei unklarer Risikolage kann vorab eine anonyme Risikovoranfrage sinnvoll sein.
So lässt sich prüfen, ob auch ohne Öffnung eine Annahme ohne Zuschlag möglich wäre. Bei schweren Vorerkrankungen empfiehlt sich die Nutzung der Öffnung.
7. PKV für Beamte im Ruhestand, Beitragssituation und Beihilfe im Alter
Mit dem Eintritt in den Ruhestand steigt in Bund und vielen Ländern der Beihilfesatz in der Regel auf 70 %. Sie sichern dann nur noch 30 % der Restkosten privat ab. Das senkt den Beitrag spürbar. Zusätzlich wirken Alterungsrückstellungen entlastend. Beamte zahlen im Alter nachweislich häufig deutlich unter 300 € monatlich.
Beihilfe und PKV Anteil im Ruhestand
| Personenkreis im Ruhestand | Beihilfesatz im Alter | Erforderlicher PKV Anteil | Praxisrelevanz |
| Versorgungsempfängerin oder Versorgungsempfänger | 70 % | 30 % Restkosten | Deutlich geringerer PKV Beitrag |
| Witwe oder Witwer, Waisen | 70 % in Bund und vielen Ländern | 30 % Restkosten | Entlastung für Hinterbliebene |
| Baden Württemberg, neu verbeamtet ab 2013 | 50 % unverändert | 50 % Restkosten | Kein Anstieg auf 70 %, höhere PKV Last |
Quellen: info-beihilfe.de, beamtenberater.com
Nach der Pensionierung erfolgt der Wechsel in den 30 % Restkostentarif in der Regel ohne neue Gesundheitsprüfung. Viele Versicherer bieten diesen Schritt automatisch an.
Beiträge im Alter, Beispiele und Vergleich
| Szenario aus der Recherche | Monatlicher Betrag | Einordnung |
| Aktiver Beamter mit 50 % Beihilfe, Beispielbeitrag | ca. 400 € | Referenz vor Ruhestand |
| Gleiche Person als Pensionär mit 70 % Beihilfe | ca. 250 € | Wechsel in 30 Prozent Tarif senkt den Beitrag |
| Typische Spanne für pensionierte Beamtinnen und Beamte | meist deutlich unter 300 € | Entlastung durch höheren Beihilfesatz und Rückstellungen |
| Freiwillige GKV im Ruhestand bei 3.000 € Pension | rund 500 € plus Pflege | Beitrag etwa 14 % der Pension, ohne Arbeitgeberanteil |
Quellen: beamtenberater.com, marcusknispel.com
Für Beamte entfällt die Pflichtversicherung der Rentner. Freiwillig gesetzlich Versicherte zahlen Beiträge auf die Pension. In der PKV profitieren Versorgungsempfänger vom höheren Beihilfeanteil und sichern nur eine kleine Quote privat.
Sonderfälle und sinnvolle Optionen
| Kernaussage für den Ruhestand | Nutzen oder Hinweis | |
| Heilfürsorge im aktiven Dienst | Wechsel in die Beihilfe mit 70 % im Ruhestand, 30 % privat | Anwartschaft im Dienst sichert späteren PKV Einstieg ohne Gesundheitsprüfung |
| Basistarif | Leistungsniveau ähnlich GKV, Prämie auf GKV Höchstbeitrag gedeckelt | Für Beamte meist ungeeignet, da 100 % Absicherung und faktischer Verlust der Beihilfe |
| Standardtarif | Für vor 2009 Versicherte ab 65 nutzbar | Sozialtarif, in der Praxis bei Beamten selten relevant |
| Wechsel in die GKV ab 55 | Praktisch ausgeschlossen | Gilt auch für viele Pensionäre, Ausnahmen sind selten |
| Tarifwechsel nach § 204 VVG | Versicherer muss gleichartige Alternativen anbieten | Beitrag optimieren, ohne Gesundheitsprüfung |
| Selbstbehalt erhöhen | Beitragssenkung durch höheren Eigenanteil | Nur mit ausreichenden Rücklagen sinnvoll |
| Beitragsentlastungstarif | Frühzeitig vereinbaren, mindert Beitrag ab festem Alter | Planbare Entlastung im Ruhestand |
| Pauschale Beihilfe und GKV | Wer aktiv die GKV mit Zuschuss gewählt hat, bleibt dort | Zuschussregel im Ruhestand landesabhängig |
Quelle: beamtenberater.com
Für Lehrkräfte, Referendare sowie angehende Lehrer bedeutet dies: Planen Sie den Übergang frühzeitig. Prüfen Sie den Wechsel in den 30 % Tarif, die Höhe eines passenden Selbstbehalts und die Option eines Beitragsentlastungstarifs. In Ländern mit besonderen Beihilferegeln wie Baden Württemberg beachten Sie die abweichenden Sätze. So bleibt Ihr Schutz im Alter hochwertig und finanziell gut kalkulierbar.
8. Fazit und Entscheidungshilfe: Die richtige Wahl zwischen GKV und PKV für Beamte wählen
Die optimale Absicherung ergibt sich aus wenigen Stellschrauben. Maßgeblich sind Ihr Beihilfesatz, die Landesregel Ihres Dienstherrn, Ihre Familienkonstellation, Ihr Gesundheitszustand und Ihre Leistungswünsche. In vielen Fällen ist die Kombination aus Beihilfe und privatem Restkostentarif finanziell und qualitativ im Vorteil. Familien mit mehreren Kindern, oder Konstellationen mit GKV Partner, sollten die beitragsfreie Familienversicherung und die pauschale Beihilfe im jeweiligen Land genau prüfen.
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- Planung von Anwärterphase, Öffnungsaktion, Ruhestandswechsel und möglicher Beitragsentlastung.
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Albert Sibert
Versicherungsexperte
Über den Autor
Albert Sibert ist staatlich geprüfter Finanzanlagen- und Versicherungsfachmann mit über fünf Jahren Erfahrung. Als Experte für Berufseinsteiger, duale Studenten sowie Beschäftigte im öffentlichen und privaten Dienst begleitet er seine Mandanten mit dem Best-Select-Prinzip und dem Zugang zu über 250 Partnergesellschaften.
Geprägt durch eigene familiäre Erfahrungen mit finanzieller Unsicherheit verfolgt er heute die Mission, Menschen Sicherheit, Klarheit und wirtschaftliche Freiheit zu ermöglichen.



