
Warum sind Beamte privat versichert? Die Beihilfe macht den Unterschied
93 % aller Beamten nutzen die private Krankenversicherung – aus gutem Grund

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03.11.2025
Allgemein, Beamte, Krankenversicherung, pkv
Darum sind Beamte privat versichert: Beihilfe & mehr
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum fast alle Beamten privat krankenversichert sind? Die Antwort liegt in einem besonderen System, das Beamten erhebliche finanzielle Vorteile bietet: der Beihilfe. Von den rund 1,9 Millionen Beamten in Deutschland sind etwa 93 % privat versichert. Nur knapp 100.000 entscheiden sich für die gesetzliche Krankenversicherung.
In diesem Beitrag erfahren Sie, warum viele Beamte privat versichert sind und wie das Beihilfesystem funktioniert.
In diesem Artikel lernen Sie:
Das Wichtigste in Kürze
93 % aller Beamte privat versichert: Von 1,9 Millionen Beamten nutzen nur etwa 100.000 die gesetzliche Krankenversicherung, da die Kombination aus Beihilfe und PKV erhebliche Vorteile bietet.
Die Beihilfe übernimmt mindestens 50 % der Krankheitskosten: Beamte erhalten vom Dienstherrn eine Kostenerstattung zwischen 50 % und 80 %, je nach persönlicher Situation und Familienstand.
PKV-Beiträge bleiben für Beamte erschwinglich: Durchschnittlich zahlen Beamte weniger als 300 € monatlich für ihre private Krankenversicherung, da sie nur eine Restkostenversicherung benötigen.
Garantierte Aufnahme ohne Ablehnung: Die PKV verpflichtet sich, Beamtenanwärter innerhalb von 6 Monaten nach Verbeamtung aufzunehmen – auch bei Vorerkrankungen.
Leistungsgarantie ein Leben lang: Einmal vereinbarte PKV-Leistungen können weder vom Gesetzgeber noch vom Versicherer einseitig gekürzt werden.
Ich bin Albert Sibert, unabhängiger Finanzberater und Versicherungsexperte für Studenten, Beamte und Lehrer. Ich helfe seit Jahren dabei, komplexe Versicherungsthemen verständlich zu machen, damit Sie gute Entscheidungen treffen können. Auch bei PKV oder BU.
Disclaimer: Dieser Beitrag dient der allgemeinen Information und ersetzt keine fachliche Beratung. Die Informationen können sich regelmäßig ändern. Trotz sorgfältiger Recherche und Fachkenntnis übernehme ich keine Gewähr oder Haftung für Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit.
Vorteile der PKV: Darum sind Beamte privat versichert
Die private Krankenversicherung bietet Beamten einen entscheidenden Vorteil: Sie müssen nur die Restkosten absichern, die nicht von der Beihilfe übernommen werden. Bei einem Beihilfesatz von 50 % benötigen Sie beispielsweise nur eine Versicherung über die verbleibenden 50 %. Das macht die PKV für Beamte besonders günstig. Tatsächlich lag der durchschnittliche Monatsbeitrag 2024 in keiner Altersgruppe über 300 €.
Ein weiterer wesentlicher Pluspunkt ist die Leistungsgarantie. Anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung können Ihre einmal vereinbarten Leistungen weder vom Gesetzgeber noch vom Versicherer gekürzt werden. Sie genießen außerdem freie Arzt- und Krankenhauswahl und profitieren von einem weltweiten Versicherungsschutz.
Die PKV passt sich flexibel an Ihre Lebenssituation an. Ändert sich Ihr Beihilfesatz, etwa durch die Geburt eines Kindes, können Sie Ihren Versicherungsschutz innerhalb von sechs Monaten ohne erneute Gesundheitsprüfung anpassen.
Besonders wichtig für Beamtenanwärter: Die PKV-Unternehmen haben sich freiwillig verpflichtet, Sie innerhalb von sechs Monaten nach erstmaliger Verbeamtung aufzunehmen. Das gilt auch bei Vorerkrankungen oder Behinderungen. Risikozuschläge sind dabei auf maximal 30 % begrenzt, Leistungsausschlüsse sind nicht zulässig. Seit 2019 profitieren auch Beamte in der Ausbildung von dieser Öffnungsaktion.
Wie funktioniert die Beihilfe für Beamte?
Die Beihilfe ist eine Fürsorgeleistung des Dienstherrn und übernimmt einen erheblichen Teil Ihrer Krankheitskosten. Die Höhe richtet sich nach Ihrer persönlichen Situation:
| Personengruppe | Beihilfesatz | Restkostenversicherung PKV | 
| Beamte (aktiv) | 50 % | 50 % | 
| Beamte mit 2+ Kindern | 70 % (Bund) | 30 % | 
| Ehepartner/Lebenspartner | 70 % | 30 % | 
| Kinder | 80 % | 20 % | 
| Pensionäre | 70 % | 30 % | 
(Quellen: www.pkv.de, www.bundestag.de)
Die Beihilfe gilt für Krankheit, Pflege und Geburt. Sie beantragen die Erstattung nach der Behandlung bei Ihrer Beihilfestelle, die Ihnen dann den entsprechenden Prozentsatz erstattet. Den Rest übernimmt Ihre private Krankenversicherung.
Die Alternative: Pauschale Beihilfe für Beamte
Mittlerweile bieten neun Bundesländer eine Alternative an: Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen haben die pauschale Beihilfe eingeführt. Hier übernimmt der Dienstherr die Hälfte der GKV-Beiträge, ähnlich dem Arbeitgeberzuschuss in der freien Wirtschaft. In Hamburg stieg die Zahl der gesetzlich versicherten Beamten nach Einführung von etwa 1.000 auf knapp 2.000 an. Dennoch bleibt die große Mehrheit der Beamte privat versichert mit einer PKV.
Warum viele Beamte sich für die private Krankenversicherung entscheiden
Die Zahlen sprechen für sich: 93 % aller Beamten sind privat versichert. Das hat mehrere Gründe. Die Kombination aus Beihilfe und PKV ist finanziell attraktiv. Sie zahlen nur für die Restkostenversicherung, was die monatliche Belastung niedrig hält.
Die PKV bietet Ihnen zudem einen individuell anpassbaren Versicherungsschutz. Sie können zwischen Basis- und Topschutz wählen und die Leistungen auf Ihre Bedürfnisse abstimmen. Diese Flexibilität fehlt in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Ein oft unterschätzter Vorteil: die Altersrückstellungen. Vom 21. bis zum 60. Lebensjahr zahlen Sie mindestens 10 % zusätzlich zum Monatsbeitrag. Diese Rückstellungen werden verzinst und ab dem 65. Lebensjahr zur Beitragsstabilisierung verwendet. Ab 80 Jahren müssen nicht verbrauchte Rückstellungen zur Beitragssenkung eingesetzt werden.
Der dbb beamtenbund und tarifunion sieht die traditionelle Beihilfe als „bedeutenden Attraktivitätsfaktor des Berufsbeamtentums“. Diese Position spiegelt die Meinung vieler Beamter wider, die das bewährte System schätzen.
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Häufige Missverständnisse zur gesetzlichen Krankenversicherung für Beamte
Ein verbreiteter Irrtum: Beamte könnten einfach in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln und würden dort günstigere Beiträge zahlen. Die Realität sieht anders aus. Beamte sind von der Versicherungspflicht in der GKV befreit, unabhängig von ihrem Einkommen. Das bedeutet: Sie können sich nur freiwillig gesetzlich versichern.
Ohne pauschale Beihilfe müssen Sie als Beamter den vollen GKV-Beitrag allein tragen. Es gibt keinen Arbeitgeberzuschuss. Bei einem durchschnittlichen Beamtengehalt kann das schnell 700 bis 800 € monatlich bedeuten. Hinzu kommt: Ihr Beihilfeanspruch beschränkt sich dann nur noch auf Kosten, die die GKV nicht übernimmt.
Ein weiteres Missverständnis betrifft die Familienversicherung. Zwar können Ehepartner und Kinder in der GKV kostenlos mitversichert werden. Aber: Diese Familienmitglieder verlieren dann ihren eigenen Beihilfeanspruch. Bei einem Beihilfesatz von 70 % für Ehepartner und 80 % für Kinder ist das meist ein schlechtes Geschäft.
Viele unterschätzen auch die Leistungsunterschiede. Die GKV bietet eine Grundversorgung, die PKV ermöglicht Ihnen dagegen eine individuell angepasste Absicherung mit oft besseren Leistungen.
Fazit: Die PKV als logische Wahl für Beamte
Die private Krankenversicherung ist für Beamte mehr als nur eine Alternative: Sie ist das maßgeschneiderte Pendant zur Beihilfe. Mit durchschnittlichen Beiträgen unter 300 € monatlich, garantierten Leistungen und flexiblen Anpassungsmöglichkeiten bietet sie ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die Entscheidung für die richtige Krankenversicherung ist jedoch komplex und hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Faktoren wie Familienstand, Gesundheitszustand und berufliche Perspektive spielen eine wichtige Rolle. Eine professionelle Beratung hilft Ihnen, die optimale Lösung zu finden.
Als spezialisierter Berater für Beamte kenne ich die Besonderheiten des Beihilfesystems und die besten Tarife am Markt. In einem kostenfreien Erstgespräch analysiere ich Ihre persönliche Situation und zeige Ihnen, welche Möglichkeiten Sie haben. Vereinbaren Sie jetzt einen unverbindlichen Beratungstermin und lassen Sie uns gemeinsam die beste Lösung für Ihre Absicherung finden.
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FAQ zur privaten Krankenversicherung für Beamte
Die private Krankenversicherung ist für Beamte besonders vorteilhaft, weil sie perfekt mit dem Beihilfesystem harmoniert. Sie müssen nur die Restkosten versichern, die nicht von der Beihilfe abgedeckt werden. Das macht die PKV deutlich günstiger als eine freiwillige gesetzliche Versicherung ohne Arbeitgeberzuschuss. Zudem profitieren Sie von garantierten Leistungen, freier Arztwahl und einem individuell anpassbaren Versicherungsschutz.
Privatversicherte Beamte genießen mehrere Vorteile: Sie erhalten schnellere Termine bei Fachärzten, haben freie Krankenhaus- und Arztwahl und profitieren von einem umfassenderen Leistungskatalog. Die einmal vereinbarten Leistungen sind garantiert und können nicht gekürzt werden. Außerdem passt sich die PKV flexibel an veränderte Lebensumstände an, etwa wenn sich der Beihilfesatz durch Familienzuwachs ändert.
Von den rund 1,9 Millionen Beamten in Deutschland sind etwa 93 % privat krankenversichert. Das entspricht etwa 1,8 Millionen Beamten. Nur knapp 100.000 Beamte haben sich für eine freiwillige Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung entschieden. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass die überwältigende Mehrheit der Beamten die Vorteile der PKV in Kombination mit der Beihilfe nutzt (Quelle: www.bundestag.de).
Beamte genießen einen besonderen Schutz beim Zugang zur PKV. Die Versicherungsunternehmen haben sich verpflichtet, Beamtenanwärter innerhalb von sechs Monaten nach der Verbeamtung aufzunehmen – auch bei Vorerkrankungen.
Wichtig: Nicht jede PKV bietet diese Öffnungsaktion an. Nur die allererste Gesellschaft, bei der Sie einen Antrag stellen, ist zur Annahme verpflichtet. Alle anderen Gesellschaften können Ihren Antrag ablehnen.
Risikozuschläge sind auf maximal 30 % begrenzt, Leistungsausschlüsse sind nicht erlaubt. Diese Öffnungsaktion gilt seit 2019 auch für Beamte in der Ausbildung. Zusätzlich schützt die Beihilfe Beamte vor hohen Krankheitskosten, indem sie 50 % bis 80 % der Kosten übernimmt.

Albert Sibert
Versicherungsexperte
Über den Autor
Albert Sibert ist staatlich geprüfter Finanzanlagen- und Versicherungsfachmann mit über fünf Jahren Erfahrung. Als Experte für Berufseinsteiger, duale Studenten sowie Beschäftigte im öffentlichen und privaten Dienst begleitet er seine Mandanten mit dem Best-Select-Prinzip und dem Zugang zu über 250 Partnergesellschaften.
Geprägt durch eigene familiäre Erfahrungen mit finanzieller Unsicherheit verfolgt er heute die Mission, Menschen Sicherheit, Klarheit und wirtschaftliche Freiheit zu ermöglichen.




