

PKV oder GKV für Lehrer: So treffen Sie die richtige Wahl
Ein Leitfaden zur richtigen Wahl zwischen PKV oder GKV für Lehrer.

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05.09.2025
Lehrer, Krankenversicherung
Warum die Wahl zwischen PKV oder GKV für Lehrer wichtig ist
Die Wahl zwischen PKV oder GKV für Lehrer gehört zu den wichtigsten Entscheidungen im Berufsleben. Welche Option die richtige ist, hängt nicht nur vom Einkommen, sondern auch vom Beschäftigungsstatus (Angestellt, Beamter oder Referendar), von der familiären Situation und von den persönlichen Prioritäten in der Gesundheitsversorgung ab.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie sich die Systeme unterscheiden, welche Vor- und Nachteile sie speziell für Lehrkräfte haben und welche Faktoren Sie bei Ihrer Entscheidung unbedingt berücksichtigen sollten.
In diesem Artikel lernen Sie:
Das Wichtigste in Kürze
Lehrer haben je nach Status unterschiedliche Möglichkeiten: Beamte können frei zwischen PKV und GKV wählen, Angestellte sind an Einkommensgrenzen gebunden, Referendare profitieren von günstigen Beihilfetarifen.
In der GKV: richtet sich der Beitrag nach dem Einkommen, es gibt eine beitragsfreie Familienversicherung, dafür aber keinen individuellen Leistungsumfang.
In der PKV: hängen die Beiträge vom Alter, Gesundheitszustand und Tarif ab. Beamte zahlen dank Beihilfe meist deutlich weniger und erhalten individuell zugeschnittene Leistungen.
Für Familien mit mehreren Kindern: ist die GKV oft günstiger, für verbeamtete Lehrer lohnt sich in den meisten Fällen die PKV.
Im Ruhestand: steigt der Beihilfeanspruch auf 70 %, wodurch sich die PKV-Beiträge für pensionierte Lehrer spürbar reduzieren.
Ein Wechsel von der PKV zurück in die GKV: ist nur in Ausnahmefällen möglich, ab 55 Jahren nahezu ausgeschlossen.
Eine individuelle Beratung hilft, die langfristig passende Entscheidung zu treffen und finanzielle Nachteile zu vermeiden.
Ich bin Albert Sibert, unabhängiger Finanzberater und Versicherungsexperte für Studenten, Beamte und Lehrer. Ich helfe seit Jahren dabei, komplexe Versicherungsthemen verständlich zu machen, damit Sie gute Entscheidungen treffen können. Auch bei PKV oder BU.
Disclaimer: Dieser Beitrag dient der allgemeinen Information und ersetzt keine fachliche Beratung. Die Informationen können sich regelmäßig ändern. Trotz sorgfältiger Recherche und Fachkenntnis übernehme ich keine Gewähr oder Haftung für Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit.
Was ist der Unterschied zwischen einer PKV oder GKV für Lehrer?
Bevor Sie als Lehrkraft die Wahl zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung treffen, ist es wichtig, die grundlegenden Unterschiede der beiden Systeme zu verstehen. Beide Versicherungsarten beruhen auf völlig unterschiedlichen Prinzipien und wirken sich daher sehr unterschiedlich auf Beiträge, Leistungen und Zugangsvoraussetzungen aus.
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) arbeitet nach dem Solidarprinzip. Das bedeutet, die Beiträge richten sich nach dem Einkommen, nicht nach individuellen Risiken oder dem Gesundheitszustand. In der privaten Krankenversicherung (PKV) dagegen wird der Beitrag auf Basis persönlicher Merkmale wie Alter, Gesundheitszustand und gewünschtem Leistungsumfang kalkuliert. Für Lehrer hat das weitreichende Konsequenzen, da sie je nach Status (Beamter oder Angestellter) in beiden Systemen unterschiedliche Vorteile genießen können.
Beitragsberechnung: Einkommen oder Risiko?
In der GKV zahlen Lehrer einen einkommensabhängigen Beitrag. Der Beitragssatz beträgt einheitlich 14,6 % des Bruttoeinkommens, hinzu kommt ein kassenindividueller Zusatzbeitrag von durchschnittlich rund 1,6 % sowie die Pflegeversicherung von etwa 3 %. Es gilt die Beitragsbemessungsgrenze: Einkommen oberhalb von 59.850 € (Stand 2025) werden nicht mehr verbeitragt. Daraus ergibt sich ein maximaler Monatsbeitrag, der 2024 bei rund 960 € lag. Angestellte teilen sich diese Last mit dem Arbeitgeber, während Beamte in der freiwilligen GKV den gesamten Beitrag selbst tragen müssen, sofern ihr Bundesland keine pauschale Beihilfe vorsieht.
In der PKV sind Beiträge nicht vom Einkommen abhängig. Vielmehr zählen Eintrittsalter, Gesundheitszustand und der gewählte Leistungsumfang. Junge, gesunde Lehrer zahlen häufig deutlich weniger als in der GKV. Die PKV bildet zudem Altersrückstellungen, die künftige Kostensteigerungen abfedern sollen. Dennoch können Beiträge im Laufe der Zeit steigen, was eine sorgfältige langfristige Finanzplanung erfordert.
| Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) | Private Krankenversicherung (PKV) | |
| Berechnungsgrundlage | Einkommen (Prozentsatz vom Brutto) | Alter, Gesundheitszustand, Tarif |
| Beitragsobergrenze | Ja, Beitragsbemessungsgrenze (2025: 59.850 €) | Nein, Beitrag individuell |
| Arbeitgeber/Dienstherr-Zuschuss | Angestellte: 50% Zuschuss, Beamte meist kein Zuschuss (außer pauschale Beihilfe) | Beamte: Beihilfe übernimmt 50–70%, Angestellte: Zuschuss bis max. GKV-Höchstbeitrag |
| Familienversicherung | Ehepartner und Kinder oft beitragsfrei mitversichert | Jedes Familienmitglied benötigt eigenen Vertrag |
Leistungsprinzipien: Einheitspaket oder individuelle Wahl
Die GKV bietet eine einheitliche Grundversorgung nach dem gesetzlichen Leistungskatalog. Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte im Mehrbettzimmer und Standardtherapien sind abgedeckt. Zusätzliche Leistungen wie Zahnersatz oder Chefarztbehandlung sind jedoch nur über private Zusatzversicherungen möglich.
Die PKV hingegen ermöglicht individuelle Tarifwahl. Lehrer können Leistungen wie Einbettzimmer, alternative Heilmethoden oder eine nahezu vollständige Kostenerstattung für Zahnersatz vertraglich absichern. Diese Leistungen bleiben dauerhaft garantiert, da private Versicherer den Leistungsumfang nicht einseitig kürzen dürfen. Allerdings müssen Rechnungen zunächst eingereicht werden, was Verwaltungsaufwand bedeutet.
Zugangsvoraussetzungen: Wer darf wohin?
Für Angestellte gilt die Jahresarbeitsentgeltgrenze (2025: 73.800 €). Nur wer darüber verdient, darf von der GKV in die PKV wechseln. Beamte hingegen sind grundsätzlich von der Versicherungspflicht befreit und können frei wählen, ob sie in die GKV oder PKV eintreten. Referendare (Beamte auf Widerruf) genießen ebenfalls diese Wahlfreiheit.
Damit zeigt sich: Die GKV bietet Sicherheit und Solidarität, während die PKV Flexibilität, individuell höhere Leistungen und für viele Beamte auch finanzielle Vorteile ermöglicht. Im nächsten Abschnitt wird dargestellt, wie diese Unterschiede speziell bei Lehrern in unterschiedlichen Beschäftigungsverhältnissen wirken.
PKV oder GKV für Lehrer: Wer kann sich wo versichern? (Angestellt, Verbeamtet, Referendar)
Die Versicherungswahl für Lehrer hängt entscheidend vom Beschäftigungsstatus ab. Ob Sie als Angestellter tätig sind, verbeamtet wurden oder sich noch im Referendariat befinden, hat unmittelbaren Einfluss darauf, ob Sie in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert bleiben oder Zugang zur privaten Krankenversicherung erhalten.
Verbeamtete Lehrer
Beamte genießen eine Sonderstellung im Krankenversicherungssystem. Sie sind von der Versicherungspflicht in der GKV befreit und können daher frei zwischen GKV und PKV wählen. Der entscheidende Vorteil für Beamte liegt in der sogenannten Beihilfe: Der Dienstherr übernimmt einen erheblichen Teil der Krankheitskosten.
Die Höhe der Beihilfe hängt von der persönlichen Lebenssituation ab:
50 % für Beamte ohne Kinder
70 % für Beamte mit mindestens zwei Kindern
70 % im Ruhestand (Pensionäre)
80 % für berücksichtigungsfähige Kinder
Beamte müssen also nur den Rest privat absichern. Dafür bieten Versicherer spezielle Beihilfetarife an, die günstiger sind als reguläre Volltarife. Ein Beispiel: Während ein voll privatversicherter Angestellter im Schnitt rund 579 € monatlich zahlt, liegt der Beitrag für verbeamtete Lehrer mit Beihilfe bei durchschnittlich 256 € im Monat (Stand 2024, Quelle: pkv-welt.de).
Wählen Beamte freiwillig die GKV, erhalten sie ohne pauschale Beihilfe keinen Zuschuss ihres Dienstherrn und tragen den kompletten Beitrag allein. In Bundesländern mit pauschaler Beihilfe (z. B. Hamburg, Berlin, Niedersachsen) beteiligt sich der Staat hälftig an den GKV-Kosten.
Lehrer im Referendariat (Beamte auf Widerruf)
Lehramtsanwärter im Referendariat haben denselben Status wie Beamte, allerdings auf Widerruf. Sie erhalten ebenfalls Beihilfe, in der Regel 50 %, in manchen Bundesländern sogar 70 %.
Da die Anwärterbezüge vergleichsweise niedrig sind (rund 1.500-1.600 € netto), ist die PKV für viele Referendare deutlich günstiger als die freiwillige GKV. Junge und gesunde Referendare zahlen mit Beihilfe oft nur etwa 150-170 € monatlich. In der GKV wären es hingegen über 300 €, da kein Arbeitgeberanteil gezahlt wird.
Allerdings ist die Zukunft ungewiss: Nach dem Referendariat folgt nicht automatisch die Verbeamtung. Wer später als Angestellter arbeitet, muss gegebenenfalls wieder in die GKV zurückkehren. Um sich dennoch die Rückkehrmöglichkeit zur PKV offen zu halten, schließen viele Referendare eine Anwartschaftsversicherung ab. Diese sichert den späteren Wiedereintritt in die PKV zu den ursprünglichen Konditionen, ohne erneute Gesundheitsprüfung.
Angestellte Lehrer
Nicht alle Lehrkräfte werden verbeamtet. Insbesondere in bestimmten Bundesländern oder an Privatschulen arbeiten viele Lehrer als Angestellte. Für sie gelten die allgemeinen Regeln der gesetzlichen Krankenversicherung:
Liegt das Jahresbruttoeinkommen unter der Versicherungspflichtgrenze (2025: 73.800 €), besteht Pflichtversicherung in der GKV.
Liegt das Einkommen darüber, können Angestellte auf Antrag in die PKV wechseln.
Angestellte Lehrer profitieren von einem Arbeitgeberzuschuss, der 50 % des Beitrags umfasst, jedoch höchstens den GKV-Höchstbeitrag (2025: 542,98 € pro Monat, Quelle: pkv-welt.de). In der GKV bedeutet dies, dass der Beitrag zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber geteilt wird. In der PKV beteiligt sich der Arbeitgeber ebenfalls, allerdings nur bis zur genannten Grenze.
Für Lehrer mit Familie ist die beitragsfreie Mitversicherung von Kindern und Ehepartnern in der GKV ein großer Vorteil. In der PKV muss jedes Familienmitglied einen eigenen Vertrag abschließen.
Damit wird deutlich: Beamte haben nahezu freie Wahl, Angestellte sind an Einkommensgrenzen gebunden, und Referendare profitieren von besonders günstigen Einstiegskonditionen in die PKV. Welche Variante günstiger oder sinnvoller ist, hängt stark von Status, Einkommen, Familienplanung und Bundesland ab.
Welche Vorteile und Nachteile haben PKV oder GKV für Lehrer?
Die Entscheidung zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung ist für Lehrer keine bloße Kostenfrage, sondern eine langfristige Weichenstellung für die Absicherung im Krankheitsfall. Beide Systeme bieten spezifische Vorzüge, bergen aber auch Risiken. Besonders bei Beamten mit Anspruch auf Beihilfe und bei angestellten Lehrkräften mit Familien ergibt sich ein unterschiedliches Bild.
Vorteile der privaten Krankenversicherung für Lehrer
Niedrigere Beiträge für Beamte durch Beihilfe: Da der Dienstherr zwischen 50 % und 70 % der Krankheitskosten übernimmt, müssen verbeamtete Lehrer nur den verbleibenden Anteil absichern. Ein durchschnittlicher Beamten-PKV-Tarif kostet dadurch oft weniger als eine freiwillige Mitgliedschaft in der GKV.
Individueller Leistungsumfang: Lehrer können den Leistungsumfang ihrer PKV maßgeschneidert wählen. Extras wie Einbettzimmer, Chefarztbehandlung oder eine hohe Erstattung beim Zahnersatz sind individuell vereinbar.
Garantierte Leistungen: Einmal vereinbarte PKV-Leistungen dürfen vom Versicherer nicht einseitig gekürzt werden. Im Gegensatz dazu können in der GKV durch Gesetzesänderungen Leistungen gestrichen oder Zuzahlungen eingeführt werden.
Bessere medizinische Versorgung: Privatpatienten berichten häufig von kürzeren Wartezeiten bei Fachärzten und einer bevorzugten Behandlung im Krankenhaus.
Günstigere Beiträge im Ruhestand für Beamte: Mit Eintritt in die Pension steigt der Beihilfesatz auf 70 %. Damit reduziert sich der zu versichernde Anteil auf 30 %, was die PKV-Beiträge im Alter spürbar senkt.
Nachteile der PKV für Lehrer
Kostenrisiko im Alter: Trotz Beihilfe können PKV-Beiträge über die Jahre steigen. Auch wenn Alterungsrückstellungen gebildet werden, müssen Lehrer mit regelmäßigen Beitragsanpassungen rechnen.
Keine beitragsfreie Familienversicherung: In der PKV braucht jedes Familienmitglied einen eigenen Vertrag. Zwar sind Kinder durch hohe Beihilfesätze (meist 80 %) günstig versichert, dennoch summieren sich die Beiträge bei mehreren Kindern.
Gesundheitsprüfung beim Eintritt: Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen, Leistungsausschlüssen oder sogar zur Ablehnung führen.
Rückkehr in die GKV schwierig: Wer einmal in die PKV gewechselt ist, kann später nur unter engen Bedingungen in die GKV zurück. Ab dem 55. Lebensjahr ist ein Wechsel gesetzlich fast ausgeschlossen (§ 6 Abs. 3a SGB V).
Rechnungen müssen vorgelegt werden: Lehrer in der PKV müssen Arztrechnungen zunächst einreichen und sich erstatten lassen. Das bedeutet Verwaltungsaufwand und in manchen Fällen finanzielle Vorleistung.
Vorteile der gesetzlichen Krankenversicherung für Lehrer
Solidarprinzip und Sicherheit: Jeder Lehrer ist unabhängig von Gesundheitszustand und Alter in der GKV willkommen. Es gibt keine Risikozuschläge oder Ausschlüsse.
Familienversicherung: Ehepartner ohne eigenes Einkommen und Kinder können beitragsfrei mitversichert werden. Für Familien mit mehreren Kindern ist dies ein erheblicher finanzieller Vorteil.
Beitrag sinkt bei Teilzeit oder Einkommensreduzierung: Da die GKV-Beiträge einkommensabhängig sind, zahlen Lehrer bei Teilzeit oder während der Elternzeit entsprechend weniger.
Keine Vorleistung von Behandlungskosten: Arztbesuche erfolgen unkompliziert mit der Gesundheitskarte. Abrechnungen mit Ärzten und Kliniken übernimmt die Kasse direkt.
Integriertes Krankengeld für Angestellte: Angestellte Lehrer erhalten ab der 7. Krankheitswoche Krankengeld (ca. 70 % des Bruttogehalts) von der GKV.
Nachteile der GKV für Lehrer
Hohe Beiträge für Beamte ohne Zuschuss: Da Beamte keinen Arbeitgeberanteil erhalten, zahlen sie den vollen GKV-Beitrag selbst. Ohne pauschale Beihilfe kann dies deutlich teurer sein als eine PKV.
Leistungsbegrenzungen: Der gesetzliche Leistungskatalog ist standardisiert. Wahlleistungen wie Chefarztbehandlung, Einbettzimmer oder hochwertiger Zahnersatz sind nicht enthalten und müssen privat zuversichert werden.
Beitrag auf alle Einkünfte im Alter: Freiwillig gesetzlich versicherte Pensionäre zahlen Beiträge nicht nur auf die Pension, sondern auch auf Mieteinnahmen oder Kapitalerträge.
Längere Wartezeiten bei Fachärzten: Gesetzlich Versicherte müssen im Durchschnitt länger auf Facharzttermine warten als Privatversicherte.
Familienversicherung nicht immer möglich: Bei bestimmten Einkommenskonstellationen (z. B. wenn der privatversicherte Elternteil mehr verdient) können Kinder nicht beitragsfrei in der GKV mitversichert werden.
Damit zeigt sich: Die PKV bietet Lehrern – insbesondere Beamten – oft günstigere Beiträge und bessere Leistungen, verlangt aber mehr Eigenverantwortung und bindet langfristig. Die GKV punktet mit Sicherheit, Familienfreundlichkeit und Flexibilität, kann aber für Beamte finanziell unattraktiv sein.
PKV oder GKV für Lehrer: Was gibt es zu beachten? (Familie, Beitrag, Leistungen, Wechsel)
Die Wahl zwischen einer PKV oder GKV für Lehrer ist keine kurzfristige Frage, sondern eine Entscheidung mit langfristigen Folgen. Neben den aktuellen Beiträgen spielen auch Familienplanung, Versorgung im Alter sowie die Flexibilität bei einem möglichen Wechsel eine zentrale Rolle. Damit Sie die für Sie passende Lösung finden, sollten Sie folgende Faktoren sorgfältig abwägen.
Familienplanung und Absicherung der Angehörigen
Wenn Sie verheiratet sind oder Kinder haben, unterscheidet sich die Kostenstruktur zwischen GKV und PKV für Lehrer erheblich.
In der GKV können Ehepartner ohne eigenes Einkommen sowie Kinder bis 25 Jahre beitragsfrei mitversichert werden. Für Familien mit mehreren Kindern ist dies ein erheblicher Vorteil.
In der PKV benötigt jedes Familienmitglied einen eigenen Vertrag. Durch die Beihilfe des Dienstherrn sind Kinder jedoch sehr günstig versichert, da in den meisten Fällen nur 20 % der Kosten privat abgedeckt werden müssen. Ehepartner ohne eigenes Einkommen erhalten in der PKV Beihilfe von 70 %, sodass auch hier die Restkosten überschaubar bleiben.
Für Beamte mit Beihilfe ist die PKV in der Regel günstiger, auch wenn mehrere Kinder abgesichert werden müssen. Für angestellte Lehrer mit Familie ist hingegen die GKV oft attraktiver.
Beiträge heute und im Ruhestand
Die Beitragsentwicklung ist einer der wichtigsten Punkte bei der Wahl.
GKV-Beiträge hängen vom Einkommen ab. Verdienen Sie viel, zahlen Sie entsprechend mehr, wobei die Beitragsbemessungsgrenze (2025: 59.850 € pro Jahr) eine Obergrenze setzt. Im Ruhestand zahlen Sie Beiträge auf Pension oder Rente und – bei freiwillig gesetzlich Versicherten – auch auf Kapitalerträge oder Mieteinnahmen.
PKV-Beiträge richten sich nach Alter, Gesundheitszustand und Leistungsumfang. Beamte profitieren im Alter von einer höheren Beihilfe (70 %), wodurch die Restkosten sinken. Bei Angestellten können die Beiträge im Alter höher ausfallen, auch wenn Altersrückstellungen die Entwicklung abfedern.
Für Beamte ist die PKV oft langfristig die günstigere Lösung, während angestellte Lehrer individuell prüfen sollten, ob die GKV mit Arbeitgeberzuschuss nicht die bessere Option darstellt.
Leistungen und medizinische Versorgung
Die Leistungen unterscheiden sich deutlich:
GKV: Einheitlicher Leistungskatalog, sichere Grundversorgung, jedoch begrenzte Wahlleistungen. Für besseren Schutz sind Zusatzversicherungen nötig (z. B. Zahnersatz, Krankenhauskomfort).
PKV: Individuell wählbarer Leistungsumfang, oft bessere medizinische Versorgung, kürzere Wartezeiten bei Fachärzten und umfassende Tarife für Zahnbehandlungen, alternative Heilmethoden oder Einbettzimmer.
Lehrer, die besonderen Wert auf Flexibilität und erweiterten Leistungsumfang legen, finden in der PKV mehr Möglichkeiten.
Wechselmöglichkeiten und Rückkehr in die GKV
Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Frage, wie leicht ein Wechsel möglich ist:
Von GKV zur PKV: Angestellte Lehrer können nur wechseln, wenn ihr Einkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze (2025: 73.800 €) liegt. Beamte haben freie Wahl, da sie nicht der Versicherungspflicht in der GKV unterliegen.
Von PKV zurück zur GKV: Ein Wechsel zurück ist schwierig. Für Beamte praktisch ausgeschlossen, da sie keine Pflichtversicherung mehr kennen. Für Angestellte ist ein Wechsel nur möglich, wenn das Einkommen wieder unter die Versicherungspflichtgrenze fällt. Ab 55 Jahren ist ein Wechsel zurück zur GKV nahezu unmöglich (§ 6 Abs. 3a SGB V).
Häufige Fragen (FAQ) – PKV oder GKV für Lehrer
Was kostet eine PKV für Lehrer in der Pension?
Für pensionierte Beamte steigt die Beihilfe des Dienstherrn auf 70 %, bei Kindern sogar auf 80 %. Dadurch reduziert sich der privat zu versichernde Anteil erheblich. Während aktive Beamte meist 50 % der Kosten privat absichern müssen, zahlen Pensionäre nur noch für 30 %.
Im Schnitt liegen die monatlichen Beiträge für pensionierte Lehrer in der PKV bei rund 200-250 €. Das ist deutlich günstiger als in der freiwilligen GKV, in der Pensionäre ohne Beihilfe den vollen Beitrag selbst tragen und zusätzlich auf Kapitalerträge oder Mieteinnahmen Beiträge zahlen müssen.
Quelle :pkv-welt.de,handelsblatt.com
Wer zahlt die PKV während der Elternzeit für Lehrer?
Für Beamte bleibt die Beihilfe auch während der Elternzeit bestehen. Der Dienstherr übernimmt weiterhin zwischen 50 % und 70 % der Kosten, sodass nur der Rest privat zu versichern ist. Lehrer tragen also lediglich die reduzierten PKV-Beiträge selbst.
Angestellte Lehrer haben während der Elternzeit keinen Arbeitgeberzuschuss zur privaten Krankenversicherung. Sie müssen den vollen Beitrag aus eigener Tasche bezahlen. Eine Rückkehr in die GKV während der Elternzeit ist in der Regel nicht möglich.
Quelle:versicherungsvergleich-beamte.de
Wer hat Anspruch auf Zuschuss zur privaten Krankenversicherung?
Beamte: Erhalten keine Zuschüsse zur Krankenversicherung, sondern Beihilfe, die je nach Familienstand und Kinderanzahl 50–70 % der Kosten deckt.
Angestellte Lehrer: Bekommen einen Arbeitgeberzuschuss. Dieser beträgt 50 % des Beitrags, maximal jedoch den Betrag, den der Arbeitgeber bei einer Pflichtversicherung in der GKV zahlen müsste (2025: bis zu 542,98 € monatlich).
Referendare: Als Beamte auf Widerruf erhalten sie Beihilfe, keinen Zuschuss wie Angestellte.
Quelle:pkv-welt.de,finanztest.de
Was ist die Langform von PKV?
Die Abkürzung PKV steht für Private Krankenversicherung. Sie bezeichnet das Versicherungssystem, in dem Beiträge individuell nach Alter, Gesundheitszustand und gewähltem Tarif kalkuliert werden. Für Lehrer bedeutet dies, dass sie sich im Gegensatz zur solidarisch finanzierten gesetzlichen Krankenversicherung ihren Versicherungsschutz maßgeschneidert zusammenstellen können.
Quelle:handelsblatt.com
Fazit: Was ist besser, PKV oder GKV für Lehrer?
Die Entscheidung zwischen PKV oder GKV für Lehrer gehört zu den wichtigsten Weichenstellungen im Berufsleben. Während Beamte durch die Beihilfe in den meisten Fällen deutliche Vorteile in der PKV genießen, profitieren angestellte Lehrer oft stärker von den solidarischen Strukturen und der beitragsfreien Familienversicherung in der GKV. Welche Lösung für Sie persönlich die bessere ist, hängt von vielen individuellen Faktoren ab: Ihrer Familienplanung, Ihrem aktuellen Einkommen, Ihrer langfristigen beruflichen Perspektive und Ihren Vorstellungen zur medizinischen Versorgung im Alter.
Da es keine allgemeingültige Antwort gibt, ist eine maßgeschneiderte Beratung entscheidend. Gemeinsam analysieren wir Ihre persönliche Situation und entwickeln eine Lösung, die nicht nur heute, sondern auch langfristig zu Ihnen passt.
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Albert Sibert
Versicherungsexperte
Über den Autor
Albert Sibert ist staatlich geprüfter Finanzanlagen- und Versicherungsfachmann mit über fünf Jahren Erfahrung. Als Experte für Berufseinsteiger, duale Studenten sowie Beschäftigte im öffentlichen und privaten Dienst begleitet er seine Mandanten mit dem Best-Select-Prinzip und dem Zugang zu über 250 Partnergesellschaften.
Geprägt durch eigene familiäre Erfahrungen mit finanzieller Unsicherheit verfolgt er heute die Mission, Menschen Sicherheit, Klarheit und wirtschaftliche Freiheit zu ermöglichen.





